Peiner Familie in der Corona-Zeit: Einschränkungen sind Alltag geworden

Ein etwas anderer Kindergeburtstag, neue Einkaufsroutinen oder der zehnte Hochzeitstag: Im Lockdown im Frühjahr hat die vierköpfige Familie Darnedde aus Duttenstedt die Leser der PAZ in einer Serie mehrere Wochen lang an ihrem veränderten Leben teilhaben lassen. Das ist nun zehn Monate her, aber die Pandemie ist noch längst nicht überstanden. Wie geht es den Darneddes inzwischen? Ist wieder so etwas wie Normalität eingekehrt? Wie wird der Alltag mit zwei Kindern bewältigt? Wir haben nachgefragt. „Anfangs war die veränderte Situation ein bisschen wie ein Abenteuer, das es zu bestehen galt. Diese Phase ist natürlich längst vorbei, und allmählich wird die Zeit lang. Das trübe Wetter, das nicht gerade zum Rausgehen einlädt, trägt nicht gerade zu guter Laune bei“, sagt Mutter Inke Darnedde. Da sei der Schnee am vergangenen Wochenende eine hoch willkommene Abwechslung gewesen, die die Stimmung deutlich aufgehellt habe – zumal es das Zeugnis-Wochenende getroffen hat, an dem weder die Drittklässlerin Mathilda noch die Mutter als Lehrerin schulische Verpflichtungen hatten. „Das haben wir alle sehr genossen“, sagt Inke Darnedde. Die Kinder besuchen weder Schule noch Kindergarten: Die Kinder – neben Mathilda ist das noch der fast fünfjährige Frederick – besuchen zurzeit weder Schule noch Kindergarten. „Es kostet uns zwar Anstrengungen, aber wir können es organisieren, die beiden zu Hause zu betreuen. Uns scheint das im Moment vernünftiger zu sein, deshalb haben wir uns dafür entschieden“, sagt die Mutter. Vater Lars ist Ingenieur und kann einen Teil seiner Arbeit von zu Hause aus erledigen, sie selbst ist an einer Wolfsburger Gesamtschule beschäftigt. Zwar hat sie zwölf Wochenstunden Präsenz-Unterricht im 13. Jahrgang, doch auch sie ist viel im Homeoffice. „Wir arbeiten abwechselnd, zum Teil dann auch bis in den Abend hinein. Das ist anstrengend, aber machbar“, sagt sie. Lesen Sie auch Peiner Familie in der Corona-Zeit: Ein etwas anderer Kindergeburtstag Eine Familie in der Coronazeit: Mit der Stimmung geht es auf und ab Serie: Eine Familie in der Corona-Zeit: Der Spielkeller wird zur Schatzkammer Peiner Familie in der Corona-Zeit: Ein Wochenplan strukturiert die Zeit Wenn alle immer zu Hause sind: Eine Familie aus Peine erlebt die Corona-Zeit Mathildas Alltag hat eine feste Struktur: Frederick falle es nicht besonders sehr schwer, ausschließlich zu Hause zu sein. Er kenne es ja kaum noch anders. Das Kinderturnen allerdings vermisse er sehr. Die achtjährige Mathilda hat mehr an der Situation zu knabbern. „Sie verabredet sich mit einer festen Freundin zum Spielen. Aber in dem Alter ist es eigentlich Zeit, erste Freiheiten zu bekommen und sich ein wenig von zu Hause abzunabeln. Das ist im Moment leider kaum möglich“, hat Inke Darnedde beobachtet. Mathildas Alltag hat eine feste Struktur: Vormittags wechseln sich 45-minütige Lernphasen mit 15-minütigen Pausen ab, ähnlich wie bei einem normalen Schultag. „Aber es ist für Kinder in dem Alter schon eine große Herausforderung, die Selbstdisziplin aufzubringen, sich jeden Tag allein konzentriert an die Aufgaben zu machen, die die Lehrer ihnen stellen“, gibt die Mutter zu bedenken. Keine Besuche bei den Großeltern: Schwer fällt es der Familie, dass sie die Großeltern kaum sehen kann, die in der Nähe von Bremerhaven beziehungsweise Schwerin leben. Die letzten Treffen waren in den Sommerferien, als beide Großelternpaare jeweils für einige Tage in Duttenstedt waren. Dafür hatte die Familie einiges auf sich genommen, sagt die Mutter: „Wir haben uns vorher jeweils fünf Tage streng isoliert, um die Ansteckungsgefahr zu minimieren.“ Zu Weihnachten war das leider nicht möglich, und darüber seien alle sehr traurig gewesen – ganz besonders natürlich die Kinder. Von Kerstin Wosnitza