Peiner Arzt zu Corona-Mutation: Booster-Impfung am Jahresende möglich

Die Corona-Impfung ist gerade das Thema. Ob im Freundes- und Bekanntenkreis, in Arztpraxen oder auf der Arbeit: Überall werden der Schutz, Nebenwirkungen und Hoffnungen auf die Impfstoffe diskutiert. Fragen rund um das Thema Impfen beantworteten in einem Webseminar Dr. Friedrich Scheibe, Kreisvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Peine, und praktizierender Arzt in Ilsede, der Kardiologe Dr. Uwe Gremmler sowie Uwe Hübner, Inhaber des Physio-Fit. Im Mittelpunkt des Webseminars: Nebenwirkungen und Chancen der Impfungen. „Es kann bei jeder Impfung Nebenwirkungen geben“, teilt Scheibe mit. Vor allem jüngere Menschen reagierten auf den Corona-Impfstoff etwas heftiger als ältere Menschen. Dazu gehörten beispielsweise Kopfschmerzen und Schüttelfrost. Nach zwei Tagen seien diese meist abgeklungen. „Eine Auto-Immunerkrankung ist nicht zu erwarten“, so der Arzt. Denn, die meisten Nebenwirkungen zeigten sich innerhalb der ersten sechs Wochen. Lesen Sie auch Peiner Ärzte beantworten die häufigsten Fragen zur Corona-Impfung Inzidenz steigt auf 148,4: Peine hat die höchste Zahl in Niedersachsen „Impf-Affäre“: Peiner Kreistag mehrheitlich gegen Rücktritt von Einhaus Von der Medikamenten-Einnahme wie Paracetamol und Ibuprofen vor einer Corona-Impfung rät Scheibe allerdings ab: „Erstmal sollten die Impfreaktionen beobachtet werden“, so der Arzt. Sein Kollege, Dr. Uwe Gremmler, betont: „Vor allem, wenn weitere Medikamente eingenommen werden, sollte Paracetamol nicht zur Vorbereitung auf eine Impfung genommen werden.“ Corona-Impfungen: Wie geht es weiter? Noch sind längst nicht alle Menschen im Landkreis Peine geimpft. Doch wie es nach der Grundimmunisierung weitergeht, auch das interessiert die Menschen in Peine. Aufgrund der Mutationen sei es möglich, dass am Ende des Jahres noch eine Booster-Impfung stattfinden müsse, der Mediziner. Gleichwohl sei zu erwarten, dass sich das Virus auch im Laufe der Jahre eher abschwäche. Verändert sich ein Virus, so müssen Impfstoffe angepasst werden. So kann die Schutzwirkung erhöht werden. Eine Booster-Impfung bedeutet, dass mehr Impfstoff verimpft wird. Verabreicht werden dann drei statt zwei Impfdosen. Ziel ist, dass der Körper mehr Antikörper gegen Coronaviren bildet. Impfhersteller beobachten deshalb die Entwicklung der Mutationen. Biontech, Moderna, Astrazeneca sowie Johnson&Johnson: Die aktuell zugelassenen Impfstoffe sind in Verträglichkeit und Wirksamkeit in der Diskussion. „Welcher Impfstoff am verträglichsten ist, das sehen wir erst am Ende des Jahres“, berichtet der Mediziner, „auch Astrazeneca kann als Sieger dastehen, denn die Impfreaktion allein ist kein Indikator.“ Zu beachten sei auch, dass nach Impfungen mit Astrazeneca keine schweren Corona-Fälle mehr aufgetreten seien. Die Wirksamkeit des Impfstoffs liege bei 100 Prozent. Impfen: Ein Akt der Solidarität: Einen Appel richtete Dr. Uwe Gremmler an die Teilnehmer des Webeminars: „Impfen ist keine Leistung des Einzelnen, wir müssen uns solidarisch gemeinsam impfen lassen.“ Scheibe betonte: „Impfungen sind der Weg, um die Pandemie zu bekämpfen.“ Von Nina Schacht