Peine: Sperrung der Woltorfer Straße aufgehoben

Zweieinhalb Jahre war die Woltorfer Straße in Peine für den Autoverkehr abschnittsweise gesperrt. Nun meldet die Stadt Peine wieder „freie Fahrt“ auf der wichtigen Durchfahrtstraße. In einem gemeinsamen Projekt von Stadt, Stadtwerken und Stadtentwässerung Peine wurden in der Straße liegende Versorgungsleitungen auf einer Länge von rund 940 Metern erneuert beziehungsweise saniert. Mit der Vollendung des letzten Bauabschnitts in Höhe Schäferstraße ist das Großprojekt nun abgeschlossen. Zentrale Ader für Energieversorgung: „Wegen ihrer Dichte an Haupt- und anderen Versorgungsleitungen ist die Woltorfer Straße für die Energieversorgung der Stadt Peine eine wichtige und zentrale Ader“, sagt Stadt-Sprecherin Petra Neumann. Rund 7,3 Millionen Euro hat die Baumaßnahme letztlich gekostet. 1,1 Millionen davon kommen voraussichtlich als Förderzuschuss aus dem Niedersächsischen Gemeindefinanzierungsgesetz. Im Auftrag der Stadtentwässerung wurden die Schmutz- und Regenwasserkanalisation sowie die zugehörigen Grundstücksanschluss-Kanäle erneuert beziehungsweise saniert. „Dank des neuen Kanalsystems herrschen nun wesentlich bessere hydraulische Verhältnisse in der Woltorfer Straße, und große Regenmengen werden künftig besser abgeleitet. Damit ist die Störanfälligkeit deutlich gesenkt“, sagt die Sprecherin der Stadtentwässerung, Petra Kawaletz. Zudem sei der neue Kanalabschnitt ein wichtiger Beitrag für den Grundwasser- und Bodenschutz: Altersbedingte Leitungsleckagen nun der Vergangenheit angehören. Künftige Erweiterungen mit eingeplant: Die Stadtwerke haben die Erneuerung und den Ausbau des teils 60 Jahre alten Fernwärme- und Trinkwassernetzes in Auftrag gegeben. Neben einer Leerrohrtrasse, die künftige Erweiterungen möglich macht, wurden je rund 1000 Meter Fernwärme- und Trinkwasserleitung nach neustem Standard verlegt. In diesem Zuge werden die Unternehmensparks an der Woltorfer Straße an die neue Fernwärmeleitung angeschlossen. Damit einher gehen werde gegenüber der bisherigen Beheizung eine CO2-Einsparung von rund 180 Tonnen pro Jahr, heißt es. Zunächst war von einem Investitionsvolumen von rund 5 Millionen Euro ausgegangen worden. „Bei einem Projekt dieser Größenordnung können immer unvorhergesehene Ereignisse eintreten, die den Bauablauf und die Kosten beeinflussen“, macht Neumann deutlich. Abweichungen zwischen dokumentiertem und tatsächlichem Leitungsbau, Versorgungsstörungen, aber auch sicherheitsbedingte Änderungen in der Verkehrsführung und ungünstige Witterungsbedingungen nennt sie als Beispiele. Herausforderung durch Brand in Umspannwerk: Größte Herausforderung dieser Art sei beim Projekt Woltorfer Straße die vielfach von den Plänen abweichende Lage und Beschaffenheit von Teilen der alten Anlagen. „Ebenfalls nicht planbar war der durch einen Brand verursachte massive Störfall im Umspannwerk Ost im Juli 2019. Dadurch waren mehrere Mittelspannungsleitungen im östlichen Stadtgebiet ausgefallen, und ein in der Woltorfer Straße verlaufendes 10-Kilovolt-Kabel wurde plötzlich für die Aufrechterhaltung der Stromversorgung in Peine unverzichtbar“, erklärt Kawaletz. Weil die Versorgungssicherheit an erster Stelle stehe, mussten zusätzliche Maßnahmen ergriffen werden, um das betreffende Kabel trotz der Bauarbeiten permanent in Betrieb zu halten und vor einem Ausfall zu schützen. Von Kerstin Wosnitza