Peine: Schulen planen das Lernen im Lockdown

Der Lockdown geht weiter und wird noch verschärft: Die Schulen bleiben nach den Ferien geschlossen. In den Grundschulen wird eine Notbetreuung in der kommenden Woche angeboten, für den Rest des Monats gilt dort das Wechselmodell, ebenfalls mit Notbetreuung. Die weiterführenden Schulen sind im Januar komplett im Distanzunterricht, ausgenommen die Abitur- und Abschlussklassen. Wie bereiten sich die Peiner Schulen auf diese Szenarien vor? Und wie lernen die jüngsten Schüler im Lockdown ohne Unterricht in der Schule? Die PAZ sprach mit den Schulleitern. Grundschulleiterin: Die Situation ist für die Eltern prekär: Grundschüler lernen in der kommenden Woche zu Hause oder besuchen die Notbetreuung in der Schule. Die Jüngsten trifft der Lockdown besonders, denn der Unterricht zu Hause kann meist nicht – wie etwa in den höheren Jahrgängen – digital im Austausch mit einem Lehrer stattfinden. „Die meisten Schüler bearbeiten die Aufgaben auf Papier“, berichtet Susanne Jegenhorst, Schulleiterin der Vöhrumer Hainwaldschule. Anders die Viertklässler, sie kommunizieren auch über die digitale Schulplattform „Iserv“ mit ihren Lehrern. Lesen Sie auch PAZ-Rückblick: Ausbruch des Coronavirus’ in Kitas und Schulen Kreis Peine: FFP2-Masken für Fahrschüler, mehr Busse und höhere Fahrradprämie Ziele 2021 im Kreis Peine: Impfzentrum, Klinikum, Digitalisierung und Schulinfrastruktur Peines Corona-Testzentrum zieht neben das Corona-Impfzentrum Als eine „prekäre Situation für die Eltern“ bezeichnet die Schulleiterin die Lage. „Viele Eltern unserer Schule sind berufstätig und müssen nun bis Ende Januar schauen, wie sie das hinbekommen“, sagt Jegenhorst. Sie geht davon aus, dass anders als vor den Ferien, mehr Kinder für die Notbetreuung angemeldet werden. Die Abfrage dafür sei gestartet. Noch im Dezember wurden 22 von insgesamt 252 Kindern für die Betreuung angemeldet. Die verschärften Kontaktbeschränkungen erschwerten zudem die Betreuungssituation. IGS Peine: Das ist ein Spagat für die Lehrer: „Mit Unterricht hat das nichts zu tun. Schule lebt vom Miteinander“, sagt Ulla Pleye, Gesamtschuldirektorin der Integrierten Gesamtschule (IGS) Peine, mit Blick auf die aktuelle Situation. Digitales Lernen sei immer eine Alternative, wenn auch eine gute – und eine, auf die sich die IGS vorbereitet hatte. Ein Spagat sei es dennoch, auch für die Lehrer: „Sie müssen zum Teil im Präsenzunterricht und im Homeschooling unterrichten, also zwei Szenarien verbinden“, sagt Pleye. 480 Schüler besuchen an der IGS eine Abschlussklasse. Weitere Herausforderung: Digitale Endgeräte für alle Schüler. Viele Schüler hätten zwar einen Laptop, doch manche müssten sich ein Gerät in der Schule ausleihen. Die Tablets werden wieder in der Mensa verteilt, 200 Stück seien vorrätig. Für Familien, die über wenig Einkommen verfügen, wurden im Juli vergangenen Jahres 290 Tablets bestellt. Doch, „angekommen in der Schule sind sie noch nicht“, berichtet Pleye. Ratsgymnasium: Neue Situation nach den Ferien: Szenario B und C in den Schulen: „Das haben wir erwartet und wir sind darauf vorbereitet“, berichtet Manfred Filsinger, Schulleiter des Ratsgymnasiums. Aber, die Situation sei nach den Weihnachtsferien eine andere als davor: Die Schüler hätten einen anderen Rhythmus, der Tagesablauf müsse wieder strukturiert werden. „Jeder Lehrer ist deshalb aufgefordert, mindestens einmal am Tag mit den Schülern im Videokontakt zu stehen“, teilt Filsinger mit. Der Unterricht sei schon eine Herausforderung. Denn, „die Schüler im Homeschooling möchten ihre Hausaufgaben natürlich von den Lehrern korrigiert bekommen. Da baut sich auch viel Druck auf.“ Wie geht es weiter? Die nächsten zwei Wochen, sie sind durchgeplant am Ratsgymnasium. Und das Abitur? „Wie genau es ablaufen wird, wissen wir noch nicht. Konkrete Vorgaben gibt es noch nicht“, sagt der Ratsgymnasium-Schulleiter. Mathias Raabe, stellvertretender Leiter des Silberkamp-Gymnasiums geht derzeit von einem Zentralabitur aus, der Inhalt in einzelnen Prüfungsfächern werde „abgespeckt“ sein. Die Schüler des 13. Jahrgangs gehen ab kommender Woche in zwei aufgeteilten Gruppe zur Schule. „Masken sollen im Unterricht und in den Klassenräumen getragen werden“, sagt Raabe. Von Nina Schacht