Peine: Polizei unterbindet unangemeldete Kundgebung

Wer am Freitagnachmittag rund um den Friedrich-Ebert-Platz und den Bahnhof in Peine unterwegs war, konnte dort viele Polizeiwagen sehen, die im Einsatz waren. Hintergrund für das Aufgebot der Ordnungshüter war nach unseren Informationen eine geplante Kundgebung von so genannten Querdenkern gegen die Corona-Bestimmung, auf die in den sozialen Medien hingewiesen, die aber nach bisherigem Erkenntnisstand nicht angemeldet worden war. Weiße Maleranzüge als Erkennungszeichen: Kräfte der Polizei stellten in der Innenstadt mehrere Kleingruppen fest. Einzelne Personen hätten weiße Maleranzüge getragen. Aufgrund der Erkenntnisse aus vorangegangenen Veranstaltungen dieser Art hätten sie sich dadurch zu erkennen gegeben. Ein Polizeibeamter vor Ort sagte gegenüber der PAZ, dass man sie freundlich, aber bestimmt darauf hingewiesen, dass eine Kundgebung der geplanten Art vorab angemeldet werden muss. Da das nicht geschehen sei, dürfe sie nicht durchgeführt werden. Daraufhin hätten die Teilnehmer von ihrem Vorhaben abgesehen und sich entfernt. Die Polizei war im Anschluss noch eine längere Zeit vor Ort. Am Freitag vergangener Woche hatte es bereits einen Protestzug mit 20 in weiße Maleranzüge gehüllten Teilnehmern durch die Peiner Innenstadt gegeben. Beteiligt waren Peiner, die laut Polizei der Querdenker-Szene zuzuordnen sind. In diesem Fall war in einem Chatportal zum „Walk for Freedom“ aufgerufen worden. Diese Bewegung setzt sich eigentlich unter anderem gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution ein. Nach Polizeiangaben richtete sich diese Aktion jedoch gegen die Corona-Verordnungen der Regierung. Hintergrund: „Querdenken“ nennt sich die bekannteste Bewegung von Kritikern der staatlichen Covid-19-Schutzmaßnahmen. Sie fordert die Aufhebung der Pandemie-Schutzverordnungen und den Rücktritt der Bundesregierung. Teile der Bewegung leugnen gar die Existenz des Virus. Lesen Sie auch: Peine-Ticker: Aktuelle Corona-News und Nachrichten aus der Stadt - 04.12.20 Protestmarsch durch die Peiner Innenstadt Querdenken-Bewegung: Boris Pistorius fordert Überwachung durch Verfassungsschutz Von Kerstin Wosnitza