Peine: Pastor Bergau fasziniert der Arzneimittelgarten in der Südstadt

Seit genau einem Jahr lebt Julian Bergau mit seiner Familie in Peine. Der 37-jährige ist Pastor der Martin-Luther-Gemeinde in der Südstadt, und er hat diesen besonderen Stadtteil schnell schätzen gelernt. Weil es seine erste Pfarrstelle ist, wurde er in die Fuhsestadt entsandt, „aber das ist eine Stelle, auf die ich mich auch beworben hätte“, zeigt er sich mit dem Schicksal sehr zufrieden. Eine attraktive Infrastruktur bei kleinstädtischer Überschaubarkeit – das komme ihm sehr gelegen. Hinter jeder Ecke sieht es wieder anders aus: „Vor allem anfangs war ich immer wieder überrascht, welche Vielfalt es hier gibt. Jedes Mal, wenn man um eine Ecke biegt, sieht es wieder anders aus. Vor allem wenn man zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs ist und sich Zeit zum Schauen nimmt “, sagt er. Und es gebe viele schöne Orte, so dass ihm die Wahl eines Lieblingsplatzes nicht ganz leicht gefallen sei. Der Friedrich-Ebert-Platz insbesondere vor dem Stadttheater Peiner Festsäle gehöre für ihn dazu, aber auch die Kolonie, die für Arbeiter des Stahlwerks errichtet wurde, mit ihrem besonderen Charme. Schließlich hat Bergau sich aber entschieden: Ganz besonders gern ist er im Arzneimittelgarten an dem Fußweg zwischen Hohem Weg und Hertha-Peters-Brücke, in unmittelbarer Nachbarschaft zur Grundschule in der Südstadt und dem evangelischen Kindergarten. Der Pastor erledigt auch dienstlich viele Wege mit dem Rad: „Ich erledige auch dienstlich viele Wege mit dem Fahrrad, die Südstadt mit ihren vielen Grünflächen bietet sich dafür einfach an. Dabei komme ich oft an diesem Kräutergarten, wie ich ihn gern nenne, vorbei. Ich erlebe ihn wie ein grünes Herz, dessen Pulsschlag man fast spüren kann. Hier ist viel Leben, obwohl – oder gerade weil –hier keine Autos fahren dürfen“, fasst Bergau seine Eindrücke in Worte. Mitten im Leben und doch ein Ort der Ruhe: Er erlebe den Ort, den er nun einmal im gesamten Jahreslauf kennengelernt hat, als Oase, an der man immer jemanden treffe. „Und das sind ganz unterschiedliche Menschen. Ältere Ehepaare verweilen hier bei ihrem Spaziergang, Jugendliche treffen sich und auch Familien nutzen das Areal mit dem angrenzenden schönen Spielplatz gern als Ziel für kleine Ausflüge“, hat der Pastor beobachtet. „Man fühlt sich hier so mitten im Leben und doch an einem Ort der Ruhe“, schwärmt er. Außerdem bietet der Garten, der 2017 angelegt wurde, im Wandel der Jahreszeiten immer wieder neue Eindrücke. „Es blüht immer etwas anderes. Dadurch verändert das Areal stetig sein Gesicht, und auch der Duft verändert sich ständig“, zeigt sich Bergau fasziniert. Von Kerstin Wosnitza