Peine: Nach langer Pause laufen Erste-Hilfe-Kurse beim ASB wieder an

Frontalunterricht beim Arbeiter-Samariter-Bund (ASB): Wegen Corona fallen bei den Erste-Hilfe-Kursen alle praktische Übungen weg, die Körperkontakt erfordern. Stabile Seitenlage, Mund-zu-Mund- oder Mund-zu-Nase-Beatmungen können nicht geübt werden. Stattdessen beschränkt sich die Schulung auf reine theoretische Inhalte. Neu im Schulungsprogramm ist die Einweisung in empfohlene Hygienemaßnahmen. Den Teilnehmern wird gezeigt, wie Hände gewaschen und desinfiziert werden sollten. Außerdem demonstrieren die Ausbilder, wie Mundschutze richtig getragen und gepflegt werden. Sind bei den Teilnehmern in den vergangenen 48 Stunden Krankheitssymptome aufgetreten, dürfen sie die Ausbildungsräume nicht betreten. Wer merkt, dass Symptome während des Kurse auftreten, muss die Schulung abbrechen. Beim ersten Kurs nach langer Zeit zeigten sich alle Teilnehmer verständnisvoll. Um sicher zu gehen, wurde bei jedem die Körpertemperatur gemessen – niemand wies mehr als 37 Grad auf. Hygieneregeln müssen eingehalten werden: ASB-Geschäftsführerin Nela Bode-Beck erklärte, wie das Hygienekonzept aussieht: „Von der Baugenossenschaft haben wir klare Vorgaben bekommen.“ In einem Kurs dürften zu Corona-Zeiten nur acht Personen teilnehmen. Normalerweise sind 15 bis 20 Teilnehmer in einem Kurs. „Ein Mindestabstand von 1,5 Metern muss eingehalten werden, dementsprechend wurden die Stühle im Schulungsraum aufgestellt“, informierte Bode-Beck. Außerdem müssten die Teilnehmer während des Unterrichts einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Das könnte auf Dauer anstrengend werden: „Jede Stunde wird eine Pause gemacht und ausreichend gelüftet“, versicherte die Geschäftsführerin. Warum der Unterricht unter erschwerten Bedingungen trotzdem wieder anlaufen muss, erklärte Bode-Beck so: „Viele wollen ihren Führerschein machen und brauchen dafür den Kurs-Nachweis.“ Kursleiter Oliver Sablin fügte hinzu: „Seit Mitte März stand der Betrieb hier still.“ Dementsprechend hoch wäre der Bedarf. Ausbilder nutzen viele Bilder zur Veranschaulichung: Die Ausnahme-Situation ist sowohl für die Ausbilder als auch die Kursteilnehmer neu: „Atemkontrollen und Herz-Lungen-Wiederbelebungen können wir leider nicht üben“, sagte Sablin. Damit der Abstand zu anderen gewährleistet werde, müssten die Teilnehmer Druck- und Fingerkuppenverbände an sich selbst testen. Damit sie die richtigen Griffe für alle Hilfsmaßnahmen lernen, wurden diese anhand von vielen Bildern veranschaulicht. „Wir erklären den Teilnehmern auch, dass sie den Kurs nicht nur für den Führerschein, sondern auch für sich selbst machen“, berichtete der Kursleiter. Nicht nur im Falle eines Unfalls, sondern auch in Notfällen im Alltag könne die Erste Hilfe angewendet werden. Viele praktischen Übungen fielen aus – trotzdem war die Stimmung unter den Teilnehmern gelassen. „Der Unterricht mit Maske ist ungewohnt, aber verständlich“, sagt der 17-jährige Teilnehmer Thoralf, der kurz vor seiner praktischen Autofahrprüfung steht. Anhand der bildlichen Veranschaulichungen würde deutlich werden, wie Hilfe- und Rettungsstellungen umgesetzt werden. „Die Ausbilder erklären alles sehr gut – die Themen werden mehrmals wiederholt“, ergänzt Moritz (15). Das Tragen der Masken sei kein Problem: „Die gehört schon zum Alltag“, sagt Maximilian. In einem sind sich alle drei Peiner einig: „Wir sind glaube ich alle froh, dass die erste Hilfe-Kurse überhaupt wieder angeboten werden.“ Die nächsten Termine für die Grundausbildung in erster Hilfe beim ASB werden online unter www.asb-peine.de veröffentlicht. Lesen Sie auch: Blutspenden während Coronakrise: Wieder mehr Termine Erste Hilfe bei akuten Rückenbeschwerden Erfolg: Fünf einsatzfähige Rettungshunde beim DRK Von Nathalie Diana

Covid-19 - Nach langer Pause: Erste-Hilfe-Kurse beim ASB laufen wieder an