Peine: Kindernetzwerk der Volksbank Brawo kauft Laptops für Schüler

Was vorher undenkbar war, wurde vor einem Jahr wegen der Corona-Pandemie für Lehrer und Schüler von einem Tag auf den anderen Alltag: Das Lernen aus der Distanz, das so genannte „Homeschooling“, für das die modernen Medien intensiv genutzt werden. Voraussetzung dafür ist eine angemessene Ausstattung – und das stellt viele Familien vor große Herausforderungen. Hilfe kommt nun von den United Kids Foundations (UKF), dem Kindernetzwerk der Volksbank Brawo. Der Bundesminister für Arbeit und Soziales, Hubertus Heil (SPD), der den Wahlkreis Peine vertritt, informierte sich in einer Videokonferenz über das Projekt. Stefan Honrath als Leiter der Brawo-Direktion Peine und Thomas Fast, Vorstandsvorsitzender der Volksbank-Brawo-Stiftung und Leiter der Direktion Gifhorn, sind als Botschafter der UKF verantwortlich für die Aktivitäten im Wahlkreis des Bundesministers und stellten ihm die Maßnahme vor. „UKF stiftet für bedürftige Schüler in der Region Braunschweig insgesamt 500 Laptops im Gesamtwert von 500 000 Euro. 112 davon gehen in den Landkreis Peine“, sagt Fast. Minister Heil lobt das Engagement von UKF: Der Minister lobte das Engagement. „Wir haben zwar einen starken Sozialstaat, aber im Bereich der digitalen Bildung ist noch viel zu tun. Die Abstimmungsprozesse bei den Corona-Maßnahmen oft zu lange. Das betrifft besonders Kinder aus finanziell schwächeren Familien, deren Eltern sich die Kosten für digitale Endgeräte nicht leisten können“, sagte er. Im Landkreis Peine wachsen rund 15 Prozent aller Kinder und Jugendlichen bis 18 Jahren in Armut auf oder sind davon gefährdet. Das sind etwa 3500 junge Menschen. Viele von ihnen müssen bei der Anschaffung der unverzichtbaren Geräte unterstützt werden – sei es durch die öffentliche Hand oder durch Spenden, wie in diesem Fall. „ Ich bin daher sehr dankbar für die Initiative der Stiftung der Volksbank Brawo und der United Kids Foundations, die hier vor Ort bei uns einen großen Beitrag für eine gerechtere Teilhabe von Kindern am Schulalltag leisten“, sagte Heil. Die Organisation der Verteilung übernehmen die Kommunen: Die Computer werden über die jeweils kommunal zuständigen Stellen in den Städten/Landkreisen Braunschweig, Gifhorn, Peine, Salzgitter und Wolfsburg bedürftigen Schülern von weiterführenden Schulen zur Verfügung gestellt. Die Computer haben einen extra großen 15 Zoll-Bildschirm, sind mit der notwendigen Software ausgestattet und haben fünf Jahre Garantie. Sie gehen in den Besitz der Kommunen über, die die weiteren Formalitäten regeln. Das von der Volksbank BraWo initiierte Kindernetzwerk United Kids Foundations (UKF) engagiert sich in den Bereichen Bildungs- und Begabtenförderung, Bekämpfung von Bewegungsarmut, gesunde Ernährung, Integration, Armutsbekämpfung und Gewaltprävention. UKF stellt den Kontakt zwischen überregionalen Initiativen und lokalen Institutionen her. Kinder und Jugendliche aus der Region Braunschweig-Wolfsburg profitieren so von zahlreichen Projekten prominenter Paten und Stiftungen. Henry Maske, Felix Neureuther oder Franziska van Almsick beteiligen sich mit ihren Programmen genauso wie der Deutsche Kinderschutzbund oder die Stiftung RTL – Wir helfen Kindern. „Durch die Zusammenführung von bundesweit tätigen Partnern und regionalen Organisationen ist ein einzigartiges Netzwerk für Kinder und Jugendliche entstanden“, heißt es auf der Internetseite. Im vergangenen Jahr wurden im Rahmen von UKF Projekte und Institutionen in der Region Braunschweig-Wolfsburg mit insgesamt 2,8 Millionen Euro gefördert. Die Idee, dem Computer-Notstand abzuhelfen, sei vor dem Hintergrund des Leitgedankens der Chancengleichheit für alle Kinder entstanden. Als Partner wurden die RTL-Stiftung, der Computerhersteller Lenovo und das IT-Systemhaus Ratiodata gewonnen. Weitere Projekte, um die Corona-Folgen für junge Menschen abzufedern, seien in Planung. Lesen Sie auch Corona-Krise: So geht es in Kitas und Schulen ab März in Niedersachsen weiter Schulen in Peine: Viele Schüler müssen im Home-Schooling bleiben Ein Jahr Distanzunterricht: IGS Edemissen zieht Zwischenbilanz Viele Kinder können an Bildung nicht in vollem Umfang teilhaben: Doch auch der Staat sei nicht untätig, sagte Heil: „Es gibt immer noch zu viele Kinder, die auch in der Corona-Pandemie aus finanziellen Gründen nicht an der Bildung in vollem Umfang teilhaben können. Um dem entgegen zu wirken, wurde im vergangenen Sommer der Digitalpakt Schule um 500 Millionen Euro aufgestockt. Zusätzlich habe ich kürzlich die Bundesagentur für Arbeit angewiesen, die Kosten von digitalen Endgeräten zu übernehmen, um den Kindern den Fernunterricht schnell und einfach zu ermöglichen. Digitaler Unterricht muss für alle Kinder möglich sein und darf nicht am Geldbeutel scheitern.“ Von Kerstin Wosnitza