Peine: Kein Weihnachtsfest ohne Mahl

Leckeres Essen gehört zu Weihnachten einfach dazu. Wir haben deshalb zusammen mit Torsten Kowohl vom Theaterrestaurant Peiner Festsäle zwei Rezept-Tipps für unsere Leser zusammen gestellt, die sich auch noch in letzter Minute umsetzen lassen. Selbst Anfänger sollten dabei nicht ins Schwitzen kommen. Darf es Rehkeule sein oder doch lieber etwas Vegetarisches wie gefüllte Zucchini? Kowohl, der auch Vorsitzender des Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) Peine ist, weiß, mit welchen Rezepten auch Nicht-Profis im Handumdrehen ein leckeres Festessen zaubern, das allen schmeckt. Und dann wird in der Küche nur geschwitzt, weil es einen heimischen Freudentanz gibt. „Während die Rehkeule oder die gefüllten Zucchini im Ofen genüsslich schmoren, bleibt genug Zeit für alle anderen Vorbereitungen. Oder dafür, die Füße auf dem Sofa noch einmal hochzulegen, bevor die Lieben eintrudeln“, so Kowohl. Ein Ritual, das den Zusammenhalt stärkt: Die Sehnsucht nach gutem Essen, kulinarischer Geborgenheit, Emotion fürs Auge und auf dem Teller sei Weihnachten besonders groß. Denn ein gemeinsames Mahl verbindet Menschen, bedeutet Nähe, Austausch, Halt und Geborgenheit. „Es ist ein wichtiges Ritual, das das Zusammengehörigkeitsgefühl stärkt“, sagt Kowohl. Küche und Esstisch gelten schließlich als Herz des Hauses. Ein Festmahl sei daher auch zugleich ein organisiertes Gemeinschaftserlebnis. Und trotz oder gerade wegen der Pandemie wollen die Menschen die Weihnachtstage mit guten Lebensmitteln zu einem geschmackvollen Erlebnis machen. Und gerade in diesem Jahr wird der Essensfrage noch mehr Bedeutung als ohnehin schon beigemessen. Denn Restaurants und Hotels sind geschlossen, obgleich ihre Küchen an den Feiertagen oftmals in Betrieb sind und Gans, Festtagsbraten und vieles mehr nach Hause geliefert werden. Doch wer sich lieber selbst an den Herd stellen möchte, beim Gedanken an klirrendes Geschirr und Töpfe indes Hektik und Missstimmung befürchtet – dem sei gesagt: Alles halb so wild, selbst, wenn der eine am Tisch die Variante „veggie“ und der andere „klassisch“ bevorzugt. Für vegetarische PAZ-Leser empfiehlt Torsten Kowohl dieses Hauptgericht. Gefüllte Zucchini mit Tomatensugo und Basmati-Reis Zutaten für 4 Personen: 600 g Zucchini 20 g Zwiebeln 5 g Knoblauch 50 g Möhren 50 g Staudensellerie 20 ml Olivenöl 100 g Couscous 100 ml Gemüsefond 5 g Blattpetersilien 5 g Minze 2 g Salz 1 g schwarzer Pfeffer 1 g Kreuzkümmel 1 Dose Tomaten 20 g Zwiebel gewürfelt 10 g Knoblauch Salz Pfeffer Olivenöl zum Andünsten Zucker zum Würzen Zubereitung: Die Zucchini längs halbieren und mit einem Kaffeelöffel aushöhlen, das Gemüse kleinschneiden, Couscous garen. Gemüse anbraten, würzen mit dem Couscous vermengen, in die Zucchini füllen und im Ofen bei 175 ° ca. 30 Min. backen. Für die Sauce: Zwiebeln und Knoblauch andünsten, die feingehackten Dosentomaten zugeben, würzen und etwas einkochen lassen. Dazu gekochten Reis reichen. Dieses Wildessen empfiehlt Torsten Kowohl für die PAZ-Leser. Gebratene Rehkeule mit Rose-Pfeffersauce Zutaten für 4 Personen: Ca. 1,2-2 kg Rehkeule mit Knochen Öl zum Anbraten 150 g Zwiebeln 50 g Sellerie 50 g Tomatenmark 250 ml Rotwein 2 Pimentkörner 6 schwarze Pfefferkörner 1 Zweig Rosmarin 1 Zweig Thymian 4 Wachholderbeeren 2 Nelken 10 g Salz 20 g rosa Pfefferkörner 1,5 l Wasser 80 g Mehl 50 g Butter Zubereitung: Parieren = Fett und Sehnen entfernen. Bis auf den oberen Röhrenknochen alle Knochen entfernen und mit einem Küchenbeil zerkleinern. Die Gewürze im Mörser zermahlen und mit dem Salz mischen. Rehkeule würzen und mit Öl rundherum anbraten und im Ofen bei 160° ca. 1 Std. garen. Für die Sauce: Die Knochen und Pariertes stark anrösten. Röstgemüse zufügen, Tomatenmark und Mehl zugeben. Mit Rotwein ablöschen und mit Wasser oder Brühe auffüllen. Unter ständigem Rühren aufkochen und anschließend ca. 1-2 Std. mit den Kräutern und Rest-Gewürzen einkochen lassen. Dann durch ein feines Sieb geben. Die rosa Pfefferkörner in Butter andünsten und mit der Sauce auffüllen und abschmecken. Den Braten aufschneiden und mit der fertigen Sauce servieren. Dazu eignen sich, Rosenkohl, Rotkohl, grüne Bohnen, verschiedene Pilzsorten, Spätzle, Schupfnudeln oder gebackene Kartoffelarten wie Kroketten. Auch gedünstete Birnen oder Backäpfel und Preiselbeerkompott gibt man gern dazu. Von Birthe Kussroll-Ihle