Peine: Hubertus Heil will Wahlkreis auch im nächsten Bundestag vertreten

Es ist Hubertus Heil (SPD) ein Anliegen gewesen, diese wichtige Nachricht in seinem Wahlkreis persönlich zu übermitteln: In einem Pressegespräch im Café Mitte teilte der 47-Jährige am Freitag mit, dass er 2021 wieder für seinen Wahlkreis Peine und Gifhorn für den Bundestag kandidieren wird, sofern ihn die Partei-Basis unterstützt – doch das ist wohl nur eine Formsache. „Ich habe gut darüber nachgedacht, ob ich noch einmal antrete. Immerhin bewerbe ich mich das siebte Mal hintereinander um das Vertrauen der Wähler“, sagt Heil, der seit März 2018 Bundesminister für Arbeit und Soziales ist. Vorab habe er sich zunächst des Rückhalts seiner Familie versichert, zumal er zwei kleine Kinder hat. Mut gemacht hätten ihm viele positive Rückmeldungen zu seiner Arbeit. Wichtigstes Kriterium für seine Entscheidung sei aber seine eigene Motivation, „und ich habe noch viele Ideen und Lust und Kraft, dafür zu kämpfen“, betonte er. Hubertus Heil hat noch viele Themen auf dem Zettel: Und dann zählte er auf: Wichtig sei es, insbesondere vor dem Hintergrund der Corona-Krise möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten, zum Beispiel durch veränderte Regeln zur Kurzarbeit. „Ein großes Anliegen ist mir aber auch die Leistungsgerechtigkeit. Ein Erfolg ist die Grundrente, für die ich jahrelang gekämpft habe. Nun geht es darum, für die oft erwähnten ,Heldinnen und Helden des Alltags’, die in der Corona-Zeit so Großartiges leisten, bessere Löhne und Arbeitsbedingungen zu erstreiten“, sagte der Sozialdemokrat. Die Chancengleichheit für die jüngere Generation unabhängig von der sozialen Herkunft liege ihm ebenfalls sehr am Herzen. „Die Corona-Krise hat deutlich gemacht, dass es noch viel Handlungsbedarf gibt“, sagt er. Die Heimat nicht aus dem Blick verlieren: Er wolle aber auch seine Heimat nicht aus dem Blick verlieren: Peine müsse trotz neuer Auflagen durch den Umweltschutz als Stahlstandort erhalten werden, zum Beispiel durch den Einsatz von Wasserstoff. „Nicht vergessen darf man aber auch die Rahmenbedingungen für mittelständische Unternehmen, die Verbesserung des Öffentlichen Personennahverkehrs und die Sicherung der Daseinsvorsorge, insbesondere der medizinischen Versorgung. Der Erhalt des Krankenhauses gehört dazu“, zählt der Politiker auf. Die soziale und die innere Sicherheit seien in Peine derzeit große Themen. „Polizisten brauchen unsere Unterstützung. Unmittelbar zuständig ist zwar das Land Niedersachsen, aber die Bundesregierung kann durch die Gesetzgebung Einfluss nehmen“, so Heil. Lesen Sie auch: Salzgitter Flachstahl macht aus Ökostrom grünen Wasserstoff Klinikum Peine: Vertragsverhandlungen mit neuer Chefin laufen Mobile Polizeiwache zeigt Wirkung: Keine Straftaten am Friedrich-Ebert-Platz Unterstützung kommt von mehreren Seiten: Unterstützung bekommt er von mehreren Seiten: „Ich kenne Hubertus Heil schon lange und finde nicht nur seine Leistung als Minister beeindruckend“, sagt Eva Schlaugat, die „Grande Dame“ der Peiner SPD. Sie schätze Heil als warmherzigen, geerdeten Menschen mit einem offenen Ohr für die Menschen. Die Betriebsrätin und Ratsfrau Gabriele Handke bescheinigt ihm, dass er bisher „einen guten Job“ gemacht habe, Kontakt zu seinem Wahlkreis halte und diesen gut vertrete. Das Engagement für die Bildung und Ausbildung der jungen Leute beeindruckt den 18-jährigen Schüler des Gymnasiums am Silberkamp, Robin Samtlebe. Er hat im vergangenen Dezember in Heils Berliner Büro ein Praktikum gemacht und ist daraufhin der SPD beigetreten. Hubertus Heil wurde am 3. November 1972 in Hildesheim geboren. Aufgewachsen ist er in der Gemeinde Hohenhameln, bis heute bezeichnet er den Landkreis Peine als seine Heimat. Sein Abitur hat er am Gymnasium am Silberkamp abgelegt, den Zivildienst beim Paritätischen Peine abgeleistet. Anschließend hat er an der Universität Potsdam und der Fernuniversität Hagen Politikwissenschaft und Soziologie studiert. Seit 1988 ist er Mitglied der SPD, wo er verschiedene Parteiämter innehatte. 1998 wurde er zum ersten Mal für den Wahlkreis Peine-Gifhorn in den Deutschen Bundestag gewählt, dem er seither ununterbrochen als stets direkt gewählter Abgeordneter angehört. Seit März 2018 ist er Bundesminister für Arbeit und Soziales. „Ich werde dem SPD-Unterbezirk Hubertus Heil als Kandidaten für die Bundestagswahl vorschlagen. Ein Automatismus ist seine Kandidatur nicht, tatsächlich gehe ich aber davon aus, dass Hubertus für uns antreten wird“, sagt der Unterbezirksvorsitzende Matthias Möhle. Mit Gifhorn habe er bereits Kontakt aufgenommen und von dort positive Signale erhalten. Von Kerstin Wosnitza