Peine: Großeinsatz von Rettungskräften nach Unfall mit Linienbus auf dem Fuhsering

Ein ungewöhnliches Bild hat sich am frühen Freitagmorgen auf dem Fuhsering in Peine geboten: Rettungswagen reihte sich an Rettungswagen, auch Notärzte, Feuerwehr und Polizei waren vor Ort. Grund für den Großeinsatz an Rettungskräften war ein Unfall gegen 8 Uhr zwischen einem Linienbus und einem Mercedes. Vier Personen wurden leicht verletzt. 30 Fahrgäste im Bus: Nach ersten Angaben der Polizei waren beide Fahrzeuge auf Höhe der Straße Schlossbleiche in Richtung Vöhrum unterwegs. Der 37-jährige Busfahrer fuhr mit seinem mit 30 Fahrgästen – darunter zahlreiche Schüler auf dem Weg zum Unterricht – besetzten Bus auf der rechten Spur, auf der linken befand sich der Mercedes, der von einer 18-jährigen Frau gesteuert wurde. Im offiziellen Polizeibericht heißt es, der Bus sei aus bisher ungeklärter Ursache von dem Fahrzeug der jungen Frau geschnitten worden, die unvermittelt auf die rechte Spur wechselte. Am Morgen direkt an der Unfallstelle hatte ein Polizist gegenüber der PAZ geäußert, sie habe in die Schloßbleiche abbiegen wollen. Trotz einer Vollbremsung des Busfahrers konnte ein Zusammenstoß nicht mehr verhindert werden. Durch den Unfall wurden vier Businsassen (16, 16, 16 und 56 Jahre) leicht verletzt. Rettungswagen, Notärzte, Polizei und Feuerwehr vor Ort: Im Einsatz waren insgesamt fünf Rettungswagen, zwei Notärzte, die Polizei und die freiwillige Feuerwehr. Die Verletzten wurden durch die Besatzungen der Rettungswagen ärztlich versorgt und ins Klinikum Peine gebracht. Die Höhe der Schäden an den Fahrzeugen ist noch nicht bekannt. Immer wieder gibt es Busunfälle, Opfer sind häufig Schulkinder. Busfahrerin Silvia Conrads hat verraten, wie sie damit umgeht, für andere Leben verantwortlich zu sein. Immer wieder gibt es Verletzte bei Busunfällen, häufig auch Kinder und Jugendliche – so wie am Freitagmorgen bei einem Zusammenstoß auf dem Fuhsering, bei dem vier Personen Blessuren erlitten. Wie es ist, für andere Menschenleben verantwortlich zu sein, verrät die Peiner Busfahrerin Silvia Conrads. „Man ist sich der Verantwortung natürlich zu jeder Zeit bewusst“, sagt Conrads. Die 56-Jährige wollte schon in jungen Jahren Busfahrerin werden, vor 13 Jahren hat es geklappt. Seitdem ist sie im Raum Peine unterwegs und transportiert täglich hunderte Menschen von A nach B. „Als Busfahrerin gibt es keine Routine – jede Fahrt ist anders.“ Hinter dem Steuer müsse manstets vollkommen aufmerksam – schließlich habe man hinter sich wertvolle Fracht. Viele Autofahrer durch ihre Handys abgelenkt „Aber es ist egal, wie gut du fährst, oder wie aufmerksam du bist – das Fehlverhalten anderer kann schnell gefährlich werden.“ Besonders stressig seien für sie die Fahrten im morgendlichen Berufsverkehr. „Viele Autofahrer sind mit ihren Handys beschäftigt, anstatt auf den Verkehr zu achten“, ärgert sich Conrads. Auch die Regel, dass man parkende Busse, die den Warnblinker betätigt haben, nicht überholen darf, werde von den Meisten ignoriert. „Dazu kommt, dass zahlreiche Schüler sich im Bus unangemessen verhalten.“ Sie turnen auf den Sitzen, halten sich nicht ausreichend fest oder schubsen sich gegenseitig umher. Der teils extreme Geräuschpegel von hinten sei eine zusätzliche Ablenkung. „Dann ist immer zu überlegen: Muss ich eingreifen oder ist es nur Spielerei?“ In manchen Fällen sei sie verbal extrem von Jugendlichen beleidigt worden, weil sie in eine brenzlige Situation eingreifen musste. Sie würde sich mehr Vernunft, Respekt und Verkehrserziehung wünschen, damit weniger Verkehrsunfälle passieren. Beruf macht immer noch Spaß „Unfälle können immer passieren. Ein kurzer Blick in den Rückspiegel, weil irgendetwas im Bus passiert und der Verkehr auf der Straße hat sich geändert.“ Auch sie hatte schon einen Unfall mit dem Bus. Ein Junge sei mit seinem Fahrrad ohne Beleuchtung und ohne auf den Verkehr zu achten über einen Zebrastreifen gerast. Sie touchierte das Fahrrad. Beim Aufprall brach sich der Junge den Arm. „Es war dunkel und nass und er war urplötzlich einfach da. Selbst die Schüler im Bus haben aufgeschrien, weil sie sich so erschreckt hatten. Ich bin froh, dass ich langsam gefahren bin.“ Trotz der Erlebnisse, die sie jeden Tag hat, mache ihr der Beruf immer noch viel Spaß: „Ich arbeite gerne mit Menschen zusammen und die Fahrgäste, die man schon kennt und die einen jeden Tag nett grüßen, gleichen die negativen Erlebnisse wieder aus.“ Besonders die kurzen Gespräche mit netten Gästen beim Einsteigen helfe, für einen Moment runterzukommen, bevor man beim Fahren wieder mit vollster Aufmerksamkeit und der Verantwortung für viele Menschenleben unterwegs sei. Von Kerstin Wosnitza

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