Peine: FFP2-Masken für Fahrschüler, mehr Busse, höhere Fahrradprämie

Um das Infektionsrisiko durch das Corona-Virus während der Schülerbeförderung zu reduzieren, hat der Kreisausschuss des Landkreises Peine ein ganzes Maßnahmenpaket beschlossen: Fahrschüler bekommen FFP2-Masken, auf viel frequentierten Buslinien werden Reisebusse eingesetzt und die Fahrradprämie wird verdoppelt. Zunächst für einen Versuchszeitraum bis Ende Februar 2021 werden alle Fahrschüler mit FFP2-Masken ausgestattet. „Die Masken werden unmittelbar an die Schulen geliefert. Dort soll jeder Fahrschüler neun Masken bekommen, die ausschließlich für die Nutzung während der Schülerbeförderung vorgesehen sind“, erklärt Kreis-Sprecher Fabian Laaß. Zusätzliche Reisebusse zunächst bis zu den Weihnachtsferien: Des Weiteren hat der Kreisausschuss entschieden, zunächst für einen begrenzten Test-Zeitraum auf einigen stark frequentierten Linien bis zu den Weihnachtsferien zusätzlich Reisebusse einzusetzen. Anschließend wird eine Auswertung erfolgen, um nachvollziehen zu können, wie praktikabel diese Lösung ist. Nach Rücksprache mit den vor Ort tätigen Verkehrsbetrieben werden derzeit auf vier Strecken Reisebusse als Verstärkerbusse eingesetzt. Lesen Sie auch: Peiner Kommentar: Den Lehrkräften gilt Hochachtung und Respekt Niedersachsen: Schüler dürften ab Montag 14. Dezember zu Hause bleiben Corona in Deutschland: RKI meldet neue Höchstwerte bei Neuinfektionen und Todesfällen Peine-Ticker: Aktuelle Corona-News und Nachrichten aus der Stadt - 11.12.20 Hinfahrt: Auf der Linie 509 fährt der Reisebuss ab Essinghausen bis zur BBS/IGS in Vöhrum und auf der Linie 513 ab Sportplatz Bortfeld bis zur Realschule Vechelde. Rückfahrt: Ab 13.38 Uhr wird auf der Linie 525 ab Peine, Bussteig 6, bis nach Stederdorf ein zusätzlicher Bus fahren und auf der Linie 515 ab 13.25 Uhr vom Schulzentrum in Groß Ilsede aus bis nach Münstedt. Auf Bus verzichten: Fahrradprämie wird verdoppelt: Zudem wird die bereits bestehende Prämie für Fahrschüler, die durchgehend mit dem Rad zur Schule fahren, ab dem 1. Januar 2021 bis zum Ende des Schuljahres 2020/21 von derzeit 10 auf 20 Euro verdoppelt. Bisher erhalten Fahrschüler, die sich entscheiden, für ihren Schulweg einen ganzen Monat lang auf die Nutzung des Busses zu verzichten, auf Antrag einen Betrag in Höhe von zehn Euro erstattet. Schon Anfang November war überlegt worden, diese Prämie zu erhöhen. Es war allerdings vermutet worden, dass in den Wintermonaten mit keiner spürbaren Entlastung der Busse zu rechnen ist. FFP-Masken schützen vor vor partikelförmigen Schadstoffen wie Staub, Rauch und Aerosole. Es gibt sie in den drei Schutzstufen FFP1, FFP2 und FFP3. Diese sind nach europaweit normiert. Atemschutzmasken mit höheren Schutzstufen filtern effektiver und dürfen daher gegen gesundheitsschädlichere Schadstoffe und höhere Schadstoffkonzentrationen eingesetzt werden. Die nicht zertifizierten sogenannten Alltagsmasken verhindern, dass Personen ihr Umfeld mit ausgeatmeten Tröpfen kontaminieren. Der Träger selbst ist nur eingeschränkt geschützt, denn da diese Masken nicht fest anliegen, können Aerosole – also feinste Tröpfen in der Luft – eingeatmet werden. Dicht anliegende FFP-Masken der Klassen 2 und 3 schützen sowohl das Umfeld als auch den Träger zuverlässig vor Viren. Diese Atemschutzmasken filtern auch kleinste Partikel und Aerosole aus der Luft. Beförderungsproblematik ist schwer zu lösen: Die Problematik rund um das Thema Sicherheit bei der Schülerbeförderung beschäftigt alle Beteiligten schon seit den Sommerferien. Verschiedene Optionen, wie die insbesondere zu den Stoßzeiten morgens vor und mittags nach Schulbeginn oft übervollen Busse leerer werden könnten, sind diskutiert und verworfen worden. Ein erster Vorstoß des Landkreises war eine Prämie für Elterntaxis in Höhe von 30 Cent pro Kilometer für die einfache Fahrt. Dieser an sich gut gemeinte Ansatz hat dem Landkreis viel Kritik eingebracht und wurde schnell wieder fallen gelassen. Weitere Lösungsansätze wie ein gestaffelter, zeitversetzter Unterricht erwiesen sich ebenfalls als nicht praktikabel. Einen Wechsel zwischen Homeschooling und Präsenzunterricht anzuordnen liegt nicht in der Entscheidungskompetenz des Landkreises, sondern müsste vom Land entschieden werden. Von Kerstin Wosnitza