Peine: Der Abwärtstrend am Arbeitsmarkt ist vorerst gestoppt

Gute Nachrichten gibt es für das Peiner Land bezüglich des Arbeitsmarktes: Der durch die Corona-Krise bedingte Abwärtstrend scheint zumindest vorerst weitgehend gestoppt. Die Arbeitslosenquote liegt bei 5,6 Prozent. Die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen ist zwar leicht gestiegen, das ist aber saisonbedingt und jedes Jahr um diese Zeit zu beobachten. Und bleiben muss das so nicht, denn es gibt noch gute Chancen auf eine freie Ausbildungsstelle. Das alles geht aus dem Monatsbericht der für Peine zuständigen Agentur für Arbeit in Hildesheim für Juli hervor. Die Arbeitslosigkeit ist in Peine von Juni auf Juli um 140 auf 4058 Personen gestiegen. Das waren 798 Arbeitslose mehr als vor einem Jahr. Das sieht zunächst recht viel aus, hat aber einen Grund: „Dieser Anstieg liegt zum Teil daran, dass viele junge Erwachsene unter 25 Jahren jetzt ihre Schule oder Ausbildung abgeschlossen haben. Oft ist ein nahtloser Übergang in eine Beschäftigung nicht möglich, dann melden sie sich vorübergehend arbeitslos“, sagt Alexandra Fuchs von der Arbeitsagentur. Die Arbeitslosenquote in Peine betrug im Juli 5,6 Prozent, vor einem Jahr waren es 4,5 Prozent. Im Zuständigkeitsbereich der Agentur für Arbeit (Arbeitslosengeld I) ist die Arbeitslosenzahl um 142 auf 1755 Personen gestiegen. Das sind 528 mehr als im Vorjahresmonat. Im Bereich des Jobcenters des Landkreises Peine (Arbeitslosengeld II) ist die Zahl mit 2303 Personen gegenüber Juni nahezu konstant geblieben (minus 2). Es sind aber 270 Menschen mehr als vor einem Jahr. Es gibt eine Hotline für Ausbildungsplatz-Suchende: Derzeit suchen noch viele Jugendliche nach einem Ausbildungsplatz. Im gesamten Bezirk der Agentur für Arbeit Hildesheim stehen aktuell 907 (+47) offene Ausbildungsstellen rund 852 (+79) Suchenden gegenüber. „Viele Betriebe haben ihre Ausbildungsplätze zum 1. August noch nicht besetzt und sind bereit, den Ausbildungsbeginn auf den 1. September oder auch später zu verschieben“, erklärt Fuchs. Sie rät allen, die noch einem Ausbildungsplatz suchen, sich dienstags von 10 bis 12.30 Uhr oder donnerstags von 14 bis 17 Uhr über die Hotline (0 51 21) 96 95 67 mit der Berufsberatung in Verbindung zu setzen. Kurzarbeit ist noch immer ein großes Thema: Die absolute Zahl der Arbeitslosen ist im Vergleich zu Juni vergleichsweise wenig gestiegen, was durchaus positiv bewertet werden könne: „Es gibt in einigen wenigen Branchen eine leichte Erholung von der Krise. Außerdem spielt der Beginn der Urlaubs- und Ferienzeit eine Rolle, denn Stellenbesetzungen werden häufig verschoben“, so die Expertin. Ein anderes Bild ergibt sich zum Vorjahr: Wegen der Corona-Krise gibt es eine Steigerung um 18 Prozent, zudem haben bisher 3628 Unternehmen mit 42 173 Beschäftigten aus dem gesamten Agenturbezirk Kurzarbeit angezeigt (Vorjahr: 30 Betriebe mit 596 Beschäftigten). Besonders betroffen sind das verarbeitende Gewerbe (429 Anzeigen), das Gesundheitswesen (402), der Einzelhandel (387), das Baugewerbe (386) und die Gastronomie (354). Im Landkreis Peine haben 1035 Unternehmen Kurzarbeit angezeigt, betroffen sind maximal 12 095 Beschäftigte. Einen Hinweis an die Arbeitgeber hat Stefan Othmer, Pressesprecher der Agentur: „Bitte füllen Sie die Unterlagen für eine Anzeige oder den Antrag auf Kurzarbeit vollständig aus, beantworten sie alle Fragen und legen sie alle notwendigen Unterlagen bei. Sie beschleunigen damit die Bearbeitung und Auszahlung ihrer Anträge und vermeiden Verzögerungen und Rückfragen.“ Die Arbeitslosenzahlen für den Kreis Peine im Mai 2020: Arbeitslosenquote: 5,6 Prozent (Vorjahresmonat + 3,6 %) Arbeitslose: 4058 (+ 140) Arbeitslosengeld I: 1755 (+ 142) Arbeitslosengeld II: 2303 (- 2) Von Kerstin Wosnitza