Peine: Das sind die Regeln für den Schulunterricht

Am Donnerstag starten die Schulen im Peiner Land in das neue Schuljahr. Unterrichtet werden soll nun erstmals nach fünf Monaten wieder in voller Klassenstärke. Angestrebt wird ein „eingeschränkter Regelbetrieb“. Was bedeutet das für den Alltag von Lehrern und Schülern? Wir haben die wichtigsten Informationen aus dem Kultusministerium zusammengetragen. Wie genau die einzelnen Punkte umgesetzt werden, liegt in der Verantwortung der jeweiligen Schule, bei der Familien sich vor Schulbeginn deshalb unbedingt gut informieren sollten. Lesen Sie auch: Prekäre Raumnot an Gymnasien: „Ratse“ kündigt Homeschooling an In den Klassenräumen muss keine Maske getragen werden, wohl aber außerhalb, wenn der Abstand von 1,50 Metern nicht eingehalten werden kann. Das kann in Fluren der Fall sein, aber auch außerhalb des Schulgebäudes. Pflichtunterricht hat Vorrang, weitere Angebote sind möglich. Stunden für Zusatzangebote sollen aber nur eingeplant werden, wenn die Stundentafel abgedeckt ist. Begründung: Coronabedingte Lernlücken seien zu schließen und Schulabschlüsse zu sichern. Im Unterricht muss kein Mindestabstand gehalten werden, dafür soll es aber feste Lern- und Bezugsgruppen geben. Das Kultusministerium nennt das „Kohortenprinzip“. Eine Kohorte kann ein Jahrgang oder auch eine Klasse sein. Kohorten sollten sich nicht untereinander mischen und möglichst klein gehalten werden, damit im Falle des Auftretens von Infektionen möglichst wenige Personen von Quarantänemaßnahmen betroffen sind. Beim Mittagessen und auch in den Pausen sollen die Kohorten räumlich getrennt werden, gegebenenfalls müssen zeitliche Verschiebungen organisiert werden. Jahrgangs- oder schulübergreifende Angebote sind möglich, wenn 1,50 Meter Abstand zwischen den Gruppen sicher eingehalten wird. Sportunterricht findet mit maximal 30 Schülern statt, im Klassen- oder Kursverband gilt kein Abstandsgebot. Sportarten, die sehr engen Körperkontakt erfordern, bleiben weiter untersagt. Gesangs- und Orchesterproben bleiben in Innenräumen verboten. Im Freien sind Proben und auch Auftritte mit ausreichend Abstand erlaubt. Bei Gesangsaufführungen gilt ein Abstand von zwei Metern, bei Blasinstrumenten 1,50 Meter. Das Kultusministerium rät derzeit von Klassenfahrten generell ab. Eintägige Schulausflüge, etwa Wandertage, sind zulässig. Betriebspraktika sind möglich, hier müssen enge Absprachen mit den Unternehmen getroffen werden. Sollten zu wenig Lehrer zurückkehren, können höhere Jahrgänge (Klasse 7 bis 13) an maximal einem Tag pro Woche zu Hause unterrichtet werden. Bei den jüngeren Schülern soll das Lernen zu Hause vermieden werden. Schüler, die zu einer Risikogruppe gehören, dürfen von zu Hause lernen, wenn sie eine ärztliche Bescheinigung vorlegen. Unterricht an Samstagen oder verkürzte Herbstferien sind nicht geplant. Diese Regelungen setzen voraus, dass ein eingeschränkter Regelbetrieb möglich ist. Das Kultusministerium bezeichnet dies als Szenario A. Sollte sich die Infektionslage verschlechtern, müssen Schulen schnell reagieren können. Deshalb sind sie angehalten, sich auf die möglichen Szenarien B (Schule im Wechselmodell, ähnlich wie vor den Sommerferien) und C (Quarantäne und Lockdown wie in den ersten Wochen der Pandemie) einzustellen. „Wichtig ist es, dass die Schulen in der Lage sind, schnell zwischen den verschiedenen Szenarien wechseln zu können“, heißt es vom Ministerium. Von Kerstin Wosnitza