Peine: Corona sorgt für leere Gotteshäuser an Weihnachten

Ein ungewöhnliches Bild boten die Kirchen und und Kapellen am Heiligabend und auch an den Feiertagen: Wo sonst Besucher dicht an dicht sitzen und meist kein Platz frei bleibt, herrschte in vielen Gotteshäusern gähnende Leere. Im Kirchenkreis Peine hatten die allermeisten der 48 Gemeinden kurzfristig angesichts der Infektionslage die zunächst geplanten Präsenzgottesdienste ganz abgesagt. In den wenigen Kirchen, wo diese stattfanden, galten strenge Einlassregeln und Anmeldepflicht. Durch die geltenden Abstandsregeln waren auch diese Gottesdienste ungewohnt schwach besucht. So fanden sich zum Nachmittagsgottesdienst am Heiligabend mit Pastorin Beate Lenz nur etwas mehr als 40 Besucher in der St.-Jakobi-Kirche ein. Die Geschwister Caroline, Christine und Lars Neubauer lasen im Wechsel die Weihnachtsgeschichte vor. Nach dem Segen folgte – auch das anders als seit vielen Jahren – nicht das gemeinsam gesungene „O du fröhliche“. Stattdessen sang Kirchenkreiskantor Christof Pannes begleitend zu seinem Orgelspiel und die Gäste summten mit. Wer mochte, durfte noch eine mitgebrachte Kerze am Friedenslicht anzünden. Eine Fülle von Angeboten außerhalb der Kirchenmauern: Neben den Präsenzgottesdiensten gab es eine Fülle von Angeboten für Menschen, die lieber jeden Kontakt meiden wollten. Da gab es gedruckte Andachten und Vorschläge für Gottesdienste zu Hause zum Abholen an der Kirchentür, oft mit kleinen Überraschungen dazu. Viele öffneten an den Feiertagen die Kirchentüren und spielten vom Pastor gesprochene Andachten ein. Es gab Stationenwege durch Dörfer mit schriftlichen Anleitungen, Anrufandachten und natürlich viele, viele digitale Angebote, unter anderem einen Live-Stream aus der virtuellen Wohngemeinschaft um Pastorin Marion Schmager und Pastor im Ruhestand Walter Faerber. Weihnachtsseite des Kirchenkreises Peine ist noch geschaltet: „Alle Videos, die im Kirchenkreis Peine entstanden, sind noch bis zum 10. Januar auf der Seite www.weihnachteninpeine.de zu sehen“, sagt Presse-Sprecherin Nicole Laskowski. Auch der digitale Adventskalender www.advent-in-peine.de wartet bis zum 6. Januar noch jeden Tag mit einem neuen Türchen auf. Zudem gibt es im Facebook-Auftritt des Kirchenkreises und auf den Internetseiten der Gemeinden einiges zu entdecken. Alle Seiten werden regelmäßig aktualisiert. Lesen Sie auch Corona-Patientin aus Wehnsen: „Weihnachten ist für uns sehr emotional“ Sarah Elena Koch: Sierßerin spielt in besonderer „Traumschiff“-Folge mit Peine: Foto-Aktion - So haben sich Peiner auf Weihnachten eingestimmt Aber auch viele andere Kirchengemeinden haben virtuelle Angebote erstellt. Zum Beispiel entstand auf Initiative von Pfarrerin Christine Böhm und in Zusammenarbeit der evangelischen Kirchengemeinden Maria und Martha (Bodenstedt-Köchingen-Liedingen) mit der Lukas-Gemeinde Bettmar-Sierße und der Kirchengemeinde Wahle-Sophiental-Fürstenau, die alle zur Propstei Vechelde gehören, ein „digitaler Weihnachtsgottesdienst“ entstanden, der auf Youtube freigeschaltet ist. Von Kerstin Wosnitza