Mobiler Blitzer in Peine beschmiert – Sprayer (24) in Tatortnähe erwischt

Zeugen beobachteten in der Nacht zu Samstag einen Mann dabei, wie er den mobilen Blitz-Anhänger des Landkreises Peine an der Luisenstraße mit Farbe besprühte. Die alarmierte Polizei erwischte wenige Minuten später gegen 0.43 Uhr einen 24-Jährigen in der Nähe des Tatorts in Höhe der Fußgängerbrücke. Ob er auch für weitere Vandalismus-Fälle verantwortlich ist, wird derzeit geprüft. Neben dem mobilen Blitzer ist auch die stationäre Tempomessanlage an der Ilseder Straße in jüngster Vergangenheit mehrfach beschmiert worden. Junger Mann hatte Farbkleckse auf der Kleidung: Zumindest im aktuellen Fall scheint die Sache klar zu sein: Durch mehrere Zeugenaussagen, belastendes Beweismittel wie Spraydosen, die bei dem jungen Mann gefunden wurden, und frische Farbflecken auf seiner Bekleidung konnte ihm die Sachbeschädigung zweifelsfrei zugeordnet werden. Die Polizei leitete umgehend ein Strafverfahren wegen Sachbeschädigung ein. Zur Schadenhöhe gibt es noch keine genauen Informationen – sie sei jedoch erheblich hieß es. Ist er auch für weitere Fälle verantwortlich? Gegenstand der Ermittlungen gegen den 24-Jährigen ist laut Polizei-Dienstschichtleiter Philipp Hohenstein nun auch die Frage, ob er noch für weitere Farbschmierereien verantwortlich ist. Der Anhänger ist bekanntlich seit Inbetriebnahme bereits mehrfach besprüht und beschmiert worden. In Lafferde wurde er im Herbst zudem von Unbekannten mit Altkleidern zugehängt und ein „Scherzbold“ stellte ein Foto von dem Blitzer auf dem Kleinanzeigenportal von Ebay ein und bot ihn zum Verkauf an. Für den Landkreis Peine sind diese Vorfälle allerdings alles andere als witzig, zumal die Reinigung aufwendig und kostenintensiv ist. Die Verkehrsüberwachung hat einen bitterernsten Hintergrund, erläuterte Landkreis-Pressesprecher Fabian Laaß erst kürzlich. So sei beispielsweise auf der Celler Straße ein Verkehrsteilnehmer mit einer Geschwindigkeit von 109 km/h gemessen worden, auf der Gerhard-Lukas-Straße in Ölsburg hatte der „Spitzenreiter“ sogar 132 km/h. In beiden Fällen ist nur Tempo 50 erlaubt. Anhänger war zunächst ausgeliehen: Der Landkreis Peine hatte sich den Blitzer-Anhänger zunächst für drei Monate von einer Spezialfirma ausgeliehen. Jetzt will man ein eigenes Gerät für 120 000 Euro anschaffen. Das Besondere daran: Bewegen kann man den Anhänger leicht mit jedem Auto mit Anhängerkupplung. Aber damit er nicht einfach gestohlen wird, ist er im Mess-Betrieb auf den Boden abgesenkt, sodass die Räder in der gepanzerten Außenhülle verschwinden. Durch neueste Lasermesstechnik soll er sicherer als herkömmliche Radargeräte die Geschwindigkeit von Autos und Lastwagen messen. Laut den Herstellern wird gleichzeitig über mehrere Spuren hinweg geblitzt. Fährt jemand zu schnell, löst die Kamera aus, und Autofahrer sehen die typische rote Blitzlampe. Neu neben dem Aussehen ist, das der Blitzer über fünf Tage am Stück im Dauerbetrieb sein kann – Tag und Nacht. Mehrere Akkus sorgen für die nötige Stromversorgung. Auch die neue stationäre Blitzersäule an der Ilseder Straße wurde bereits mehrfach beschmiert. Dabei gab es ebenfalls bereits Fahndungs-Teilerfolge: In zwei Fällen der Verschmutzungen sind die Täter aufgrund von Zeugenaussagen bereits ermitteln worden. Von Michael Lieb