Marktplatz: Peiner Bündnis für Toleranz setzt Zeichen gegen Rassismus

Klänge von afrikanischen Trommeln, orientalischer Bauchtanz, Live-Musik oder ein Bummel über die Festmeile – all das hat in den vergangenen Jahren zum Erfolg des Fests der Kulturen in Peine beigetragen. Hier kamen Ur-Peiner mit Migranten in Kontakt. Doch wegen der Corona-Pandemie muss die Veranstaltung in diesem Jahr ausfallen. „Das stimmt uns schon sehr traurig“, sagt Mitorganisatorin Doris Meyermann vom Peiner Bündnis für Toleranz. Ein Zeichen setzen will sie mit ihrem Team am Samstag, 6. Juni, dem ursprünglich geplanten Termin für das Fest der Kulturen, aber dennoch. Auf dem historischen Marktplatz hat das Bündnis für Toleranz kurzfristig eine Kundgebung um 10 Uhr angemeldet. „Die jüngsten Ereignisse weltweit haben dazu geführt“, betont Meyermann. Erklärungen von Kirche, Gewerkschaften und Parteien sind geplant: „Nein zu Rassismus – hier und überall“ lautet das Thema. An der Redner-Liste wird derzeit noch gearbeitet, es soll Erklärungen von Kirche, Gewerkschaften und Parteien geben. „Vermutlich werden auch Superintendent Dr. Volker Menke und der Peiner Gewerkschaftsvorsitzende Frank Raabe-Lindemann sprechen“, verrät Meyermann. Thematisiert werden dürfte mit großer Wahrscheinlichkeit auch der gewaltsame Tod des Schwarzen George Floyd durch Polizei-Gewalt in den USA. „Wir sind tief bestürzt über den Tod und den offenkundigen strukturellen Rassismus in den USA. Wir erklären uns solidarisch mit den Menschen, die weltweit gewaltfrei gegen Rassismus und für Toleranz und ein respektvolles Miteinander eintreten“, betont sie. Kritik an der AfD: Rassismus und Rechtsextremismus sei auch in unserer Gesellschaft verbreitet und werde von der AfD immer wieder befeuert. „Wir begrüßen es sehr, dass der niedersächsische Verfassungsschutz Teile dieser Partei nun endlich als rechtsextrem erkannt hat“, sagt Meyermann. Auch nach Auflösung des sogenannten Flügels seien dieselben Personen mit ihren rechtsextremistischen Einstellungen weiter aktiv in der AfD. „Sie dürfen ihre rassistische Hetze, dieses Gift, nicht länger in unsere Gesellschaft tragen und damit den Nährboden für solche Taten wie den Mord an Walter Lübcke vor einem Jahr bereiten“, unterstreicht die Grünen-Politikerin. Nur 50 Personen dürfen aufs Gelände: Aufgrund der Corona-Pandemie ist die Teilnehmerzahl an der Kundgebung auf 50 Personen begrenzt. Deshalb wird es einen Einlass mit Abstand auf das mit Flatterband abgesperrte Gelände des Marktplatzes geben. Auf dem Boden sind zudem Markierungen aufgebracht, um die geforderten Abstände einzuhalten. Wer keinen Platz mehr direkt auf dem Gelände bekommt, kann die Redebeiträge aber auch aus etwas Entfernung hören. „Wir haben eine kleine Lautsprecher-Anlage“, erläutert Meyermann. Fest der Kulturen erstmals auf historischem Marktplatz „Fest der Kulturen“ auf dem Marktplatz Von Christian Meyer

Kundgebung - Peiner Bündnis für Toleranz setzt Zeichen gegen Rassismus