Kreiselternrat Peine und GEW: Spenden für Luftreiniger für Schulen

Lüften, lüften, lüften: Eines der wichtigsten Mittel zur Verhinderung der Ausbreitung des Corona-Virus klingt ganz einfach, ist es aber nicht. Untersuchungen haben gezeigt, dass das Lüften die Viruslast nicht senkt, aber sehr viel Energie verschleudert. Luftreinigungsanlagen und Hygieneschutzwände werden als geeignetes Mittel angesehen, um direkte und indirekte Infektionen zu vermeiden. Die Ausbreitung des Virus verhindern: „Corona hat uns fest im Griff. Die Pandemie bestimmt unseren Tagesablauf, unser gesamtes Leben“, heißt es in einem gemeinsamen Schreiben. Unterzeichnet ist es von der Vorsitzenden des Kreiselternrates Peine, Daniela Klein, und Heinz-Jürgen Glapa, dem Vorsitzenden des GEW-Kreisverbands. Kontaktbeschränkungen, das Arbeiten zu Hause und das Tragen von Mund-Nasen-Bedeckungen sind wichtige Maßnahmen. Wichtig sei es aber, darüber hinaus Bedingungen zu schaffen, die die Ausbreitung des Virus verhindern. Dazu gehören nach Einschätzung von Klein und Glapa Luftreinigungsgeräte, die in Unterrichtsräumen eingesetzt werden. Glapa sieht das ständige Lüften kritisch: „Sinnvoll ist das ganz besonders dort, wo eine effektive Lüftung nicht möglich ist, etwa weil Fenster sich nicht öffnen lassen“, sagt Glapa. Aber er sieht das ständige Lüften insgesamt kritisch: Permanent kältere Luftzufuhr fördere Infektionen und diene nicht zur Konzentration auf das Schulgeschehen. Das ständige Lüften störe den Unterrichtsablauf und sei zudem „eine absolute Energieverschwendung“: Es entweiche pro Klassenraum etwa der Energiebedarf eines normalen Einfamilienhauses pro Jahr. „Nach einer Studie von Joachim Curtius, Professor für Experimentelle Atmosphärenforschung an der Universität Frankfurt, können die Luftreiniger die Aerosolkonzentration in einem Klassenzimmer in einer halben Stunde um 90 Prozent senken“, beruft sich Glapa auf einen anerkannten Wissenschaftler. „Professor Christian J. Kähler, Experte für Strömungsmechanik an der Universität der Bundeswehr München, hat dies ebenfalls wissenschaftlich belegt“, sagt Glapa. Kähler hat unter dem Titel „Schutzkonzept für Schulen in der Praxis erklärt“ auf der Internetplattform Youtube ein Video bereitgestellt. Er gibt darin gut verständliche Informationen für ein umfassendes Schutzkonzept, bei dem mehrere Aspekte zu berücksichtigen sind. Lesen Sie auch Kreis Peine kündigt schärfere Kontrollen vor Märkten und im Verkehr an Bis Mitte Februar sollen die Impfungen in Peines Heimen durch sein Peine-Ticker: Aktuelle Corona-News und Nachrichten aus der Stadt Laut Glapa und Klein handelt es sich bei den Luftreinigern nicht um eine kurzfristige Investition: „Der Einsatz solcher Geräte ist auch nach der Pandemie weiter sinnvoll, denn neben Feinstaub und Allergenen werden natürlich auch normale Erkältungsviren reduziert.“ Es gibt verschiedenen Technologien für eine Luftfilterung, die Preise pro Schüler bewegen sich dabei zwischen 20 und 100 Euro. Die Notwendigkeit an den Schulen ist unterschiedliche, in einigen Fällen besteht dringender Handlungsbedarf. GEW und Kreiselternrat haben die relevanten Fakten zusammengetragen und dem Landkreis zur Verfügung gestellt. „Jetzt hoffen wir, dass der Kreis schnell reagiert, denn das Thema ist wirklich dringend“, sagt Roland Mainka vom Kreiselternrat. Es werde überlegt, ob eine Spendenaktion für die dringendsten Fälle möglich und sinnvoll ist. Als ersten Schritt hat die GEW ein solches Luftreinigungsgerät angeschafft, das sie einer Schule mit prekären Lüftungsproblemen leihweise zur Verfügung stellen möchte. „Selbstverständlich treten wir vorab mit dem betreffenden Schulträger in Verbindung“, sagt Glapa. „Wir hoffen, dass wir ein Zeichen setzen und einen Anstoß geben können.“ Einsatz von Luftreinigungsgeräten ist schwierig: „Wir freuen uns über jede Initiative, die helfen möchte, die Lernsituation unserer Schülerinnen und Schüler zu verbessern. Der Einsatz derartiger Luftreinigungsgeräte ist allerdings ausgesprochen schwierig und an sehr viele Voraussetzungen geknüpft. Deshalb freuen wir uns über einen intensiven fachlichen Austausch zu diesem Thema“, sagt der Erste Kreisrat Henning Heiß vom Landkreis Peine, der ein großer Schulträger ist. Von Kerstin Wosnitza