Kreis Peine: Präsenzunterricht an den Schulen fällt bis Freitag aus

Der eisige Winter hat den Kreis Peine weiter fest im Griff und das wird vermutlich auch noch so bleiben. Die Mitarbeiter der Winterdienste von Kreis und Stadt Peine gehen bis an ihre Grenzen. Die Abfallentsorgung nimmt den Betrieb wieder auf. Der Zugverkehr kommt langsam ins Rollen. Der Mittellandkanal wird für die Schifffahrt gesperrt. Wegen der weiterhin teilweise schwierigen Verkehrssituation in den Ortschaften und an den Bushaltestellen muss bis einschließlich Freitag, 12. Februar, witterungsbedingt der Präsenzunterricht im Szenario B und die Notbetreuung in den Schulen an allen allgemein- und berufsbildenden Schulen im Landkreis Peine ausfallen. Der Distanzunterricht in den Szenarien B und C ist davon weiterhin nicht betroffen. Eine Schülerbeförderung findet nicht statt. Landkreis Peine hat begonnen, die Kreisstraßen tagsüber zu streuen: Der Landkreis Peine hat begonnen, die Kreisstraßen tagsüber zu streuen. Das Salz soll die geschlossene Schneedecke antauen und aufbrechen, sodass danach der gelöste Schnee abgeschoben werden kann. „Die Radwege an Kreisstraßen werden nach und nach im Rahmen der Möglichkeiten geräumt. Die Schneeverwehungen sind teilweise bis zu einem Meter hoch und müssen mittels Radlader abgetragen werden. Hier sind bereits Fremdunternehmen für den Landkreis im Einsatz“, erläuterte Kreissprecherin Katja Schröder. Der 24-Stunden-Schichtbetrieb wurde aufgelöst. Es besteht eine Bereitschaft für die Frühschicht ab 3 Uhr und eine Spätschicht ab 18 Uhr zum normalen Tagesdienst. Bei Erfordernis können die Schichten auch kurzfristig ineinander übergehen. „Die Kontrollfahrten erfolgen weiterhin fast durchgängig. Salzbestände sind derzeit ausreichend vorhanden“, so Schröder. Seit dem Wochenende werden die Dächer der kreiseigenen Schulgebäude und Kreissporthallen kontinuierlich von den Hausmeistern beobachtet. In einigen Bereichen stehen bereits vorsorglich kurzfristige Schnee-Räumungen an. Schröder: „Die Belastungsgrenzen sind noch nicht erreicht, aber es soll im Zuge von Tauwetter in Verbindung mit Regen oder bei zusätzlichen Schneefall kein Risiko eingegangen werden.“ Für die Schneemengen funktioniert der städtische Winterdienst sehr gut: „Unsere Fahrer leisten mehrstündige Fahrten unter schlechten Sichtverhältnissen, schlechten Straßenbedingungen und im Stadtverkehr mit teilweise engen Straßen, und dies täglich“, betonte Stadtsprecherin Petra Neumann. Für die Schneemengen funktioniere der städtische Winterdienst ablauftechnisch aber sehr gut. „Ein Radlader ist ausgefallen, weil er beim Schieben gegen eine unter dem Schnee liegende Unebenheit gefahren ist.“ Aktuell werden weiter fleißig die Nebenstraßen geräumt. Am Nachmittag sind auch die Landwirte aus den Ortschaften dazu gekommen, nachdem sie dort mit dem Winterdienst fertig waren. „Soweit es möglich ist, werden auch alle Nebenstraßen geräumt es sei denn, das Räumfahrzeug kann wegen Behinderungen durch parkende Fahrzeuge und der Straßenenge nicht in die Straße einfahren – auch das Wenden oder Rangieren muss möglich sein“, erklärte Neumann. „Die Stadt Peine bittet daher weiter um Geduld, wenn die Nebenstraßen nur nach und nach angefahren werden können.“ Lesen Sie auch Polizei zur Lage auf der A2 bei Peine: „Es ist chaotisch!“ Tödlicher Raubüberfall auf Peiner Seniorin: Wer hat etwas gesehen? Extrem-Winter 1978/79 in Peine: Erinnerungen werden wach Ansonsten wurden die Prioritätenstraßen abgearbeitet und regelmäßig kontrolliert. Im Bedarfsfall werden diese in der Nacht ab 2.30 Uhr wieder für den Berufs- und Busverkehr vorbereitet. Im Anschluss geht es wieder in die Nebenstraßen. „Zu vergessen sind auch nicht die fleißigen Handkolonnen, die häufig nur mit Schneeschiebern und Schaufeln Übergänge und Bushaltestellen stundenlang frei räumen“, sagte Neumann. Streugut sei ausreichend vorhanden – es wurden noch mal 100 Tonnen nachbestellt. „Die niedrigen Temperaturen und schneebedeckten Böden vermindern allerdings die Wirkung des Streuens, deshalb wird zurzeit kaum gestreut.“ Eiszapfen an Dächern und Dachrinnen: Durch den erheblichen Schneefall und die eisigen Temperaturen haben sich bereits mitunter große Eiszapfen an den Dachrinnen und Dächern einiger Häuser gebildet. „Die Stadt Peine weist freundlich aber ausdrücklich darauf hin, dass den Eigentümerinnen und Eigentümern der Grundstücke die Verkehrssicherungspflicht zur Entfernung dieser Gefahren obliegt“, erklärte Neumann weiter. Bürger werden gebeten, sehr achtsam in unmittelbarer Nähe von Grundstücken zu sein. Das gilt insbesondere auch in der Peiner Fußgängerzone. „Akute Gefahren durch Eiszapfen werden bereits im Rahmen der Gefahrenabwehr kurzfristig durch die Freiwillige Feuerwehr beseitigt. Abfallsammlung startet wieder: Die Abfallwirtschafts- und Beschäftigungsbetriebe (A+B) werden ab Donnerstag, 11. Februar, die Abfallsammlung wieder aufnehmen. „Die Abfuhr der Restmüll- und Bioabfalltonnen erfolgt in den für diesen Tag vorgesehenen und im Abfallkalender entsprechend gekennzeichneten Sammelbezirken. Die Abholung der blauen Tonnen muss in dieser Woche leider noch entfallen“, teilte Sprecherin Brigitta Saal mit. „Die Tonnen, die in den vergangenen Tagen nicht geleert werden konnten, können erst wieder bei der nächsten regulären Sammeltour zur Leerung bereitgestellt werden. Dann können mögliche Mehrmengen danebengestellt werden: Restmüll in Säcken, Bioabfall möglichst in Papiertüten oder Kartons“, erklärte Saal Eine große Anzahl der in den letzten drei Tagen terminierten Sperrmüllabholungen konnte bereits auf andere Termine verschoben werden. Die Stellen, wo das nicht gelungen ist, werden ab morgen ebenfalls angesteuert. Der Erfolg der Arbeit werde davon abhängen, wie die Situation vor Ort aussieht, ob die Befahrung einer Nebenstraße sicher ist und ob die Tonne zum Fahrzeug gebracht werden kann. A+B bittet darum, die Wege zu den Tonnen soweit möglich zugänglich zu machen. Die Firma PreZero, Auftragnehmer der Dualen Systeme für die Abholung der Gelben Säcke im Landkreis Peine, hat mitgeteilt, dass sie ebenfalls am wieder mit der regulären Abholung der Gelben Säcke beginnt. Sollten Säcke in Nebenstraßen, die nicht befahrbar sind, liegen bleiben, werden diese in vier Wochen bei der nächsten Abholung mitgenommen. Zugverkehr kommt langsam ins Rollen: Unterdessen kommt der Zugverkehr langsam wieder ins Rollen. Die Züge der Westfalenbahn würden wieder fahren, sagte Sprecher André Rahmer. Allerdings könne es zu Verspätungen kommen. Auch der Enno RE30 Hannover-Wolfsburg kann wieder fahren, es ist mit Verspätungen zu rechnen. Der Enno RE50 Wolfsburg-Braunschweig-Hildesheim mit den Halten in Lenegde-Broistedt und Woltwiesche kann nach Angaben von Sprecher Björn Pamperin bis auf Weiteres noch nicht fahren. Es ist leider keine Prognose möglich, ob die Fahrten am Mittwoch noch aufgenommen werden können. A2-Parkplätze besetzt: Laut ADAC Staumelder sind zwischen Bad Eilsen und Hämelerwald in beiden Richtungen sowie zwischen Marienborn/Helmstedt und Hämelerwald alle Parkplätze besetzt sowie Tank- und Rastanlagen überfüllt. Mittellandkanal wird für Schifffahrt gesperrt: Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Mittellandkanal/Elbe-Seitenkanal mitgeteilt, dass die Schifffahrt auf dem Mittellandkanal und dem Elbe-Seitenkanal ab Mittwoch, 10. Februar, 18 Uhr, vorübergehend eingestellt wird. Hintergrund sind zwingend notwendigen Sicherungsmaßnahmen an den Weserwehren. Aktuellen Wetterprognosen zufolge wird eine 14-tägige Dauerfrostperiode mit bis zu minus 20 Grad Celsius erwartet. Zurzeit sei die Eisbrecherflotte des Amtes mit insgesamt fünf eigenen Eisbrechern in vollem Einsatz, erklärt Kai Römer, Fachbereichsleiter Schifffahrt. Hinzu kommen zwei angemietete Wasserfahrzeuge mit Eisbrechfunktion. Von Jan Tiemann