Kreis Peine: Großteil der roten Gebiete südlich der A2 verschwindet

Neue Karten für die sogenannten roten Gebiete in Niedersachsen bei der bundesweiten Düngeverordnung liegen vor. Der Landtag in Hannover hat der Neuausweisung der Gebiete mit zur hoher Nitrat- oder Phosphatbelastung des Wassers zugestimmt. Künftig müssen Landwirte dort den Dünger schneller einarbeiten und die Lagerkapazitäten erhöhen. Im Kreis Peine sind die sogenannten nitratsensiblen Gebiete aber kleiner geworden. Der CDU-Landtagsabgeordnete Christoph Plett sagt: „Nach dem ersten Entwurf für die nitratsensiblen Gebiete im Landkreis Peine waren bis auf landwirtschaftliche Flächen im Bereich Gadenstedt und Lengede sowie östlich davon alle landwirtschaftlichen Flächen als rote Gebiete ausgewiesen.“ Auf diesen Flächen hätten demnach die Landwirte ab dem 1. Januar 2021 nur noch 20 Prozent weniger Düngung aufbringen dürfen, ein Minderertrag in einer Höhe von bis zu 20 Prozent bei der Ernte wäre die Folge gewesen. „Und das nicht nur in 2021, sondern auch in den Folgejahren“, so Plett. Lesen Sie auch Niedersachsen verschärft Düngeregeln für fast das halbe Land Nach der Neufassung der roten Gebiete seien jetzt südlich der Autobahn 2 bis auf wenige Flächen keine roten Gebiete mehr ausgewiesen. Der CDU-Politiker freut sich: „Das heißt, dass die Landwirte keine Verminderung der Düngung um 20 Prozent vornehmen und auch keine Ertragseinbußen hinnehmen müssen.“ Doch nördlich der A 2 verbleibe leider der überwiegende Teil der landwirtschaftlich genutzten Flächen im roten Gebiet, mit den skizzierten negativen Folgen für die heimische Landwirtschaft. „Diese Ertragseinbußen für die Bauern dürfen auf Dauer nicht bleiben“, betont der Abgeordnete. Es müsse jetzt intensiv geprüft werden, welche Kriterien die Eingruppierung als rotes Gebiet verursachen und wie in der Folge für die Landwirte Abhilfe geschaffen werden könne. „Mein besonderer Dank gilt unserer Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast (CDU), denn durch ihren vehementen Einsatz auf Bundesebene zur Einführung des Verursacherprinzips ist es Niedersachsen gelungen, die Bereiche deutlich zu verkleinern. Hierdurch konnten auch für unsere Region südlich der A 2 eine deutliche Verringerung der roten Gebiete erzielt werden“, so Plett. Hintergrund: Die EU-Kommission hatte Deutschland wegen zu hoher Nitratwerte im Grundwasser verklagt und 2018 beim Europäischen Gerichtshof Recht bekommen. Die EU fordert vom Bund verschärfte Vorgaben, sonst drohen Strafzahlungen in Millionenhöhe. Das hatten die Grünen und Umweltschützer zum Schutz des Grundwassers begrüßt. Von Thomas Kröger