Klaus-Dieter Rech ist genervt: Der Verkehrslärm in Woltorf ist unerträglich

“Der Lärm ist unerträglich“, empfindet der Woltorfer Klaus-Dieter Rech den Verkehrslärm auf der Dungelbecker Straße. Seitdem die Ortsdurchfahrt Sierße gesperrt ist, sei die Situation in Woltorf besonders schlimm geworden. Seit über einem halben Jahr setzt sich der Rentner für Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung ein. Zur Enttäuschung Rechs haben die Stadt und der Landkreis Peine bisher aber nichts unternommen, um die Lärmbelastung zu minimieren. Zu hohe Geschwindigkeiten für Lärm verantwortlich? Der ehemalige Immobilienmakler vermutet, dass deutlich zu hohe Geschwindigkeiten gefahren werden, da die Fahrer den Eindruck haben sie befänden sich außerhalb der Ortschaft. „Der Eindruck entsteht, weil unserer Ortseingang nur einseitig bebaut ist und die hohen Laternen den Anschein machen, man befände sich auf einer Durchfahrtsstraße “, erklärt er seine Vermutung. Die Beschaffenheit des Asphalts verstärke den Lärm zusätzlich. Um die Lärmbelastung nachweisen zu können, hat Rech mit einer Smartphone App Dezibel-Messungen gemacht. Wenn ein Auto vorbei fuhr ergaben die Messungen an der Straße immer einen Wert über 80 Dezibel, was in etwa so laut wie ein Rasenmäher ist. Bei Lkws und Bussen war die Lärmbelastung noch deutlich höher. Auch Rechs Messungen in seinem Garten ergaben noch Werte über 70 Dezibel. Wer ist zuständig? Stadt oder Landkreis? Erstmalig auf das Problem aufmerksam gemacht hat Rech bei der letzten Gemeindeversammlung. Sowohl beim Ortsbürgermeister René Laaf, als auch bei der Stadt und beim Landkreis regte Rech verschiedene Maßnahmen an um den Lärm zu bekämpfen. „Ich könnte mir eine Verkehrsinsel, ein Tempo 50 Schild auf der Höhe meines Grundstückes oder sogar eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 Kilometer pro Stunde vorstellen, um die den Verkehrslärm endlich zu senken“, erzählt Rech von seinen Ideen. Stadt und Landkreis aber hätten jeweils auf die Zuständigkeit des anderen verwiesen. Kein Unfallschwerpunkt: Auch bei einem Treffen mit Stadtrat Christian Axmann und dem Abteilungsleiter des Amt Ordnung, Rudolf Baars, konnten dem Woltorfer keine Maßnahmen zugesichert werden. Da es sich um eine Kreisstraße handelt, die auch von Verkehrsteilnehmern genutzt werde, die nicht in Woltorf wohnen, könne keine Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 Kilometern pro Stunde angeordnet werden, erklärt Axmann in einem späteren Schreiben an Rech. Für eine solche Maßnahme müsste eine „konkrete Gefahrenlage durch häufige Unfälle bestehen“. Allerdings habe die Polizei Peine seit 2011 nur einen Unfall mit Sachschaden auf der Dungelbecker Straße festgestellt. Mehrere Geschwindigkeitsprüfungen: Zudem hat die Stadt Peine vier Geschwindigkeitsmessungen vorgenommen. Die dritte Messung – gegenüber von Rechs Haus – ergab, dass die Hälfte der vorbeifahrenden Fahrzeuge zwischen 56 und 114 Kilometer pro Stunde – und damit zu schnell – fahren. Die vierte Messung erfolgte nach dem Aufstellen einer Geschwindigkeitsanzeigetafel, um zu überprüfen, ob diese weiter in Richtung Dungelbeck versetzt werden sollte. „Es ist unglaublich das der Landkreis und die Stadt die Verantwortung für den Verkehrslärm nur hin und her schieben und nichts passiert“, äußert sich Rech enttäuscht. Die bisher ergriffenen Maßnahmen reichen ihm lange nicht aus, denn laut sei es immer noch. Von Lea Aselmann

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