Kita St. Elisabeth Peine: Eltern wollen längere Betreuung

Es rumort in Teilen der Elternschaft der katholischen Kita St. Elisabeth in Peine. Hintergrund ist die Umsetzung des eingeschränktem Regelbetriebes in der Einrichtung. Während der Corona-Schließung gab es von 8 bis 14 Uhr eine Notbetreuung für Kinder, die einen Anspruch darauf hatten. Diese Kinder werden zwar immer noch vormittags in ihrer Gruppe betreut, aber durch den Wegfall der Notbetreuung jetzt nur noch von 8 bis 12 Uhr. Alle anderen Kinder können von 13 bis 17 Uhr kommen. Berufstätige und Alleinerziehende fürchten nun, an existenzielle Grenzen zu stoßen. Die Notbetreuung bis 14 Uhr sei schon knapp gewesen, heißt es. Mit der Verkürzung um zwei Stunden, werde es nun noch schwerer. Mit dem Bringen und Abholen der Kinder sei eine einigermaßen vertretbare Arbeitszeit nicht vereinbar, zumal auch einige Arbeitgeber Probleme bekommen. Bei städtischen Kitas sei eine Betreuung von 8 bis 16 Uhr doch auch möglich. Gesundheitsschutz geht vor: „Wir schützen die Gesundheit unserer Kinder und unserer Mitarbeiter“, sagt Kita-Leiterin Gertraud Kläver. Dies habe oberste Priorität. Sie habe Verständnis für die Sorgen einiger Eltern. „Aber wir müssen uns nach den Hygieneverordnungen des Landes Niedersachsen richten und setzen das um, was uns unsere räumlichen, personellen und hygienischen Ressourcen ermöglichen“, betont Kläver. Gruppen dürfen nicht gemischt werden und haben immer dieselben Erzieher. Bei den Kindern wird Fieber gemessen. Sobald die Kinder weg sind werden alle Räume desinfiziert, schon allein deshalb sei eine längere Betreuung am Vormittag nicht möglich. Mit dem Übergang zum eingeschränkten Regelbetrieb gehe auch einher, dass wieder alle Kita-Kinder betreut werden sollen. „Wir müssen jede Familie im Blick haben“, erklärt Kläver. Schließlich gebe es auch Kinder mit besonderem Förder- und Betreuungsbedarf. Frühdienst ab 7 Uhr: „Dort, wo es geht, versuchen wir den Eltern entgegenzukommen“, sagt Kläver. „Wir haben einen Frühdienst und die Kinder können ab 7 Uhr gebracht werden, bis um 12.30 Uhr sollen sie dann abgeholt werden.“ Und auch nachmittags werde nicht auf jede Minute geachtet. Sie wisse, dass es Kritik an der Notbetreuung gegeben habe. Aber während der Corona-Schließung habe es nachmittags besondere Angebote für die Vorschulkinder und die Drei- bis Vierjährigen gegeben. So wäre auch hier eine Betreuung bis 16 Uhr nicht möglich gewesen. Um das alles schaffen zu können, haben sich auch Erzieherinnen und Erzieher, die zur Risikogruppe gehören dazu bereit erklärt, zu arbeiten. „Wir haben außerdem die Sommerschließzeit von drei auf zwei Wochen verkürzt, alle Studientage und Betriebsausflüge gestrichen, um die Familien zu entlasten“, erklärt die Kita-Leiterin. Bitte um Verständnis: In einem gemeinsamen Brief vom Kirchenvorstandsvorsitzenden Pfarrer Hendrik Rust und vom Kirchenvorsteher Norbert Exner wird um Verständnis geworben. „Wir können es nicht jeder Familie recht machen, aber wenn es Probleme gibt, kann man sich an mich oder den Kita-Träger wenden. Wir beobachten auch ständig, was von der Landesregierung kommt, um schnell handeln zu können“, sagt Kläver. Von Jan Tiemann