Kindertheater: Michel aus Lönneberga erobert die Peiner Festsäle

Wer hat noch nicht von ihm gehört? Der kleine Michel aus Lönneberga ist als Paradebeispiel eines frechen, Streiche spielenden Jungen in vielen Kinderzimmern zu Gast. Etliche Generationen sind mit dem Lausbub aus Schweden groß geworden, haben seine Geschichten gehört oder auch den einen oder anderen Film gesehen. Erwachsene wissen dadurch, dass Einsperren im Schuppen eine blöde Strafe für ungehorsame Kinder ist, Kinder lernen bei dem „Lieblingskind“ von Autorin Astrid Lindgren noch bis dahin ungekannten Blödsinn kennen. Nun also hat das „Theater auf Tour“ den frechen, blonden Jungen nach Peine auf die große Bühne gebracht. In den Festsälen waren die vielen kleinen und großen Besucher hautnah dabei, als Michel das Abenteuer mit der Suppenschüssel „einfach so passierte“, er den Vorratsschuppen leer futterte oder vergeblich versuchte, der Magd Lina den schmerzenden Backenzahn zu ziehen. In liebevoll gestalteten Kulissen wurden die Abenteuer des Schwedenjungen lebendig, und vor allem die Kinder amüsierten sich köstlich über Michels Einfälle. Ob er seine Schwester Ida nun am Fahnenmast hochzog, damit sie in die Ferne gucken kann oder an seinen Holzmännchen herumschnitzte, damit ihm im „Strafschuppen“ nicht so langweilig ist: Michel hat immer tolle Einfälle, die allerdings meistens ein ganz kleines bisschen daneben gehen. Lustige Idee: Tierstimmen aus dem Hintergrund und Stofftiere wie Huhn und Katze gaben der Handlung Pfiff. Lustiges Durcheinander: Auf dem Bauernhof in Schweden, der das Zuhause von Michel und seiner Familie ist, haben Bauer Anton und seine Frau Alma eigentlich mit ihren Kindern Michel und Ida und dem Hof genug zu tun. Doch auch der gutmütige, aber leicht trottelige Knecht Alfred und seine dümmliche Freundin Magd Lina müssen auch beaufsichtigt werden. Da ist es kein Wunder, dass Michels lustige Einfälle und sein wildes Spiel, das meistens alles durcheinander bringt, bei den Eltern auf wenig Gegenliebe stoßen. Genau deshalb können sich Kinder seit Generationen mit der Figur des Michel so wunderbar identifizieren. Auch in den Festsälen lösten die wilde Verfolgungsjagd quer durch den Saal und die Streiche des Jungen Begeisterung und Lachanfälle aus. Außerdem hat das Ensemble die einzelnen Figuren ganz wunderbar in Szene gesetzt. Marc Christopher Theis als Michel und Lara Gesell als Lina brachten die Kinder immer wieder zum Lachen. Oda Bergkämper als Klein-Ida spielte die kleine anhängliche Schwester perfekt. Zwar war es oft sie, die Michel zu Streichen verführte, aber bestraft wurde nur Michel. Während Mutter Alma (Sabine Neudeck) liebevoll ihren zappeligen Sohn immer wieder in Schutz nahm und viel Verständnis aufbrachte, spielte Ulrich Göke den Vater Anton großartig: Polterig, aufbrausend und doch seinem Michel sehr zugetan. Georg Raisch als Knecht Anton zeigte ebenfalls viele Seiten. Stürmischer Applaus: Gab es schon nach dem ersten Teil viel Applaus, klatschten die Kinder am Ende des gut einstündigen Stücks stürmisch. Gut gemachtes Kindertheater – Bravo! Von Grit Storz

Kindertheater - Michel aus Lönneberga erobert die Peiner Festsäle