Franz Einhaus (SPD) tritt nicht mehr als Peiner Landrat an

Jetzt ist die Katze aus dem Sack: Peines Landrat Franz Einhaus (SPD) wird nicht erneut bei der Kommunalwahl im September antreten. „Ich werde für die nächste Amtszeit nicht mehr zur Verfügung stehen“, sagte der 65-Jährige am Freitag in einer Video-Pressekonferenz. Damit endet am 1. November dieses Jahres eine Ära. Einhaus wurde im Jahr 2000 von den Bürgern direkt zum ersten eingleisigen Peiner Landrat gewählt und war somit gut 21 Jahre lang Verwaltungs-Chef und oberster politischer Repräsentant des Landkreises Peine. Zum Wahltermin ist Einhaus 66 Jahre alt und hätte noch einmal kandidieren und gewählt werden können, aber nur wenige Monate später habe er im März 2022 mit 67 Jahren die eigentliche Altersgrenze erreicht. „Die Entscheidung ist mir nicht ganz leicht gefallen“, gestand Einhaus. „Aber man sollte darauf achten, den richtigen Zeitpunkt nicht zu verpassen.“ Die vergangenen Wochen und Monate mit Klinikum und Corona-Pandemie hätten ihn doch arg strapaziert. „Jetzt ist der Zeitpunkt, wo ich sagen kann, es ist gut gewesen“, betonte der Landrat. „Die Entscheidung ist mir nicht ganz leicht gefallen“: Mit der Bekanntgabe will Einhaus auch Klarheit schaffen: „Verwaltung und Politik müssen wissen, woran sie sind, um rechtzeitig planen zu können, wie es nach dem 1. November weiter geht.“ Aus diesem Grunde wird er an diesem Samstag auch die Sozialdemokratische Gemeinschaft für Kommunalpolitik darüber informieren, dass er sich nicht mehr um das Amt des Landesvorsitzenden bewerben wird. Zurückblicken will Einhaus zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht. Sein Blick ist ganz im Gegenteil nach vorne gerichtet: „Bis zum Ende meiner Amtszeit werde ich dem Landkreis Peine mit aller Kraft zur Verfügung stehen. Gerade in den nächsten Wochen und Monaten werde ich als verantwortlicher Krisenmanager in der Corona-Pandemie gefordert sein. Und auch beim Aufbau des Klinikums bedarf es der massiven Unterstützung durch die Gesellschafter“, sagte er. „Jetzt ist noch nicht Schluss, und ich bin noch richtig gefordert – die Führung ist nicht weg“, betonte der Landrat. Glaubwürdigkeit, Kompetenz und Belastbarkeit: Auf das Anforderungsprofil für seine Nachfolgerin oder seinen Nachfolger befragt, antwortet Einhaus: „Es ist hilfreich, wenn man den Staatsaufbau, die Verwaltung und deren Abläufe kennt.“ Außerdem müsse man die Besonderheit der öffentlich-rechtlichen Struktur vor Augen haben, die ein sehr komplexes Gebilde sei. „Verwaltung zu führen bedeutet nicht, nur Verwaltungs-Manager zu sein.“ Ferner seien kommunikative Fähigkeiten, Glaubwürdigkeit, Kompetenz und Belastbarkeit wichtig. Die eingleisigen Hauptverwaltungsbeamten hätten eine starke Stellung und seien mit einer besonderen Macht ausgestattet. „Sie werden direkt vom Volk gewählt, sind oberster politischer Repräsentant und gleichzeitig Chef der Verwaltung. Dies müssen sie auf beiden Schultern tragen“, erklärte Einhaus. „Dieser besonderen Position muss man sich bewusst sein. Man sollte entsprechend sparsam mit Macht umgehen, sie für die Sache einsetzen und nicht aus persönlichen Präferenzen heraus.“ Lesen Sie auch ++ Peine-Ticker ++ Aktuelle Corona-News und Nachrichten aus Stadt und Region Zu einer möglichen Nachfolge im Peiner Kreishaus äußert sich Einhaus nicht. „Jetzt ist die Politik gefragt.“ Ein möglicher Kandidat, der immer wieder kursiert, ist der Erste Kreisrat Henning Heiß (SPD). Von Jan Tiemann