Fips baut neues Wohnheim und Hilfezentrum für zwei Millionen Euro

Die Fips GmbH baut an der Werderstraße ein Zentrum zur Förderung und Integration von psychisch kranken Menschen. Zum einen entstehen dort zwölf Zimmer für Menschen, die auf dem Weg in ein eigenes, selbstbestimmtes Leben Hilfestellung benötigen. Auf der anderen Seite soll es einen „öffentlichen Raum für die ambulante Versorgung geben“, erklären die beiden Geschäftsführer von Fips, Martina Stelter und Hans-Jörg Fritzsche, bei einem Ortstermin. Haus steht auf unzähligen Pfählen: Noch im Rohbau befindet sich das Bauprojekt, das im November letzten Jahres gestartet wurde. Schon in wenigen Wochen soll Richtfest des Projekts mit einem Investitionsvolumen von mehr als zwei Millionen Euro gefeiert werden. Und im Herbst sollen die ersten Bewohner einziehen können. Der Bau sei eine bautechnische Herausforderung gewesen, erläutert Fritzsche. „Das Haus steht aufgrund des sumpfigen Bodens auf Pfählen, die acht Meter tief in den Boden reichen.“ Das was Stelter und Fritzsche zuvor anhand von Architektenzeichnungen erklärt haben, nimmt bei einer Begehung des Baus Formen an. „Im Untergeschoss wird es eine Art Empfangshalle geben sowie Räumlichkeiten, die in erster Linie der ambulanten Versorgung dienen“, erklären die Geschäftsführer. Dazu gehört auch ein rund 120 Quadratmeter großer Raum, der zukünftig für Veranstaltungen oder zum Sport und Gymnastik treiben gedacht ist. Dort, wo jetzt noch ein Baukran meterhoch in den Himmel ragt, entsteht ein Innenhof, der zum Verweilen einlädt und das Zeug hat, sich zum Lieblingsplatz der Bewohner zu mausern. So viel Alltäglichkeit wie möglich berücksichtigt: Das Herzstück des Hauses liegt in den Obergeschossen. Dort finden schon bald zwölf neue Bewohner Platz für ein besonderes, aber dennoch alltägliches Leben. „Unsere Hauptaufgabe ist es, Menschen mit einer psychischen Erkrankung eine Hilfestellung im Leben zu geben“, erläutert Stelter. Am Ende läuft es darauf hinaus, dass diese Menschen im Leben alleine zurecht kommen und nicht mehr auf eine Wohngruppe angewiesen sind. Um möglichst viel Normalität ins Leben der Bewohner zu bringen, wurde im Neubau auf viele Kleinigkeiten geachtet. „Die einzelnen Zimmer haben zum Beispiel kein WC. Das ist auf dem Flur untergebracht“, heißt es. Wie eben in einer richtigen Wohnung auch. Es gibt zudem Gemeinschaftsräume, Hauswirtschaftsräume und kleine Kochnischen auf den Etagen. So entsteht vielmehr der Charakter einer ganz normalen Wohngemeinschaft, in der ganz unterschiedliche Menschen zusammenkommen. Trennung zwischen öffentlichem und privatem Raum: Der Bau ist gedacht als ein Mix zwischen dem öffentlichen Leben und der Zurückgezogenheit einer Wohngruppe. „Unsere Aufgabe ist es, Menschen zu unterstützen, die aus unterschiedlichen Gründen mit normalen Leben nicht zurecht kommen“, machen die Geschäftsführer deutlich. Dazu gehöre, dass die Bewohner einen klaren Bereich haben, der ihr zu Hause ist und der nicht der Öffentlichkeit zugänglich ist. Aber auch einen Bereich, wo sie mit der Öffentlichkeit Berührungspunkte haben. All das würde zukünftig an der Werderstraße unter einem Dach vereint sein. Fips hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen mit seelischer Behinderung oder psychischer Erkrankung zu unterstützen, ihre Potentiale zu entwickeln und positiv einzusetzen. Die Begegnungsstätte bietet diesen Menschen ein offenes Angebot, um Informationen und Erfahrungen austauschen zu können. Zudem finden wöchentlich verschiedene Freizeitangebote statt. Neben der allgemeinen Beratung steht das Angebot der Vermittlung von spezialisierten Hilfen. Daneben gibt es das Wohnkonzept am Pulverturmwall, in dem nach dem Prinzip „Soviel Eigenständigkeit wie möglich, soviel Unterstützung wie nötig“ gearbeitet und gelebt wird. 1985: Es gründet sich die Fips. 1997: Fips übernimmt ein Wohnheim für psychisch Kranke und Behinderte in Ilsede und bietet dort eine Betreuung für 34 Personen an. Die Tagesstätte in Peine wird eröffnet. 1998: Es gründet sich der Verein Fips die Fips GmbH. Zudem wird die Trainingswohngruppe Peine eingerichtet. 1999: Beginn mit dem betreuten Einzelwohnen in Peine und der Gründung der Beratungs- und Begegnungsstätte Peine. 2002: Die Tagesstätte Peine zieht gemeinsam mit der Beratungs- und Begegnungsstätte in die Hagenstraße 12. 2004: Eröffnung des Wohnheims „Haus am Pulverturmwall“ mit 22 Plätzen. 2005: Beginn der ambulanten psychiatrische Pflege in Zusammenarbeit mit Herrn Dr. Müller-Dethard und Herrn Shobeiry. Ein weiterer Umzug der Tagesstätte Peine in den Neubau der Hagenstraße 8. Von Kathrin Bolte

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