Einrichtung des Peiner Impfzentrums hat begonnen

Erst am Freitag kam der detaillierte Einsatz-Auftrag des Landes, jetzt ist Eile geboten: In nur elf Tagen muss der Landkreis Peine sein Corona-Impfzentrum im Unternehmenspark II an der Woltorfer Straße eingerichtet haben. Die Arbeiten in den beiden rund 500 Quadratmeter großen Hallen haben begonnen. „Unsere Vorgabe ist, dass wir die Einsatzbereitschaft bis zum 15. Dezember herstellen müssen“, erläuterte Thorsten Radigk, Leiter der Abteilung Katastrophenschutz des Landkreises, bei einem Rundgang durchs künftige Impfzentrum. „Wir sind gut aufgestellt, aber es ist noch eine Menge zu tun“, sagt Erster Kreisrat Henning Heiß, der mit der ersten Impfung in Peine im Januar rechnet. In der künftigen Empfangshalle schrauben und bohren gerade Gas- und Wasserinstallateure, um einen Sanitär-Container mit Toiletten und Waschbecken einsatzbereit zu machen. Messebauer werden in diesem Gebäudeteil demnächst zudem Trennwände einziehen. In dieser Halle werden die Peiner empfangen, die sich impfen lassen wollen und werden von Ärzten aufgeklärt. Ohne Termin geht hier nichts. „Dafür wird eine telefonische Hotline geschaltet. Zudem werden Termine online vergeben“, erläutert Katastrophenschutz-Leiter Thorsten Radigk. Einfach mal so vorbeikommen – bitte nicht! EDV-Kräfte, Reinigungspersonal, Wachpersonal, Ärzte, Pflegefachkräfte, Sanitäter – täglich werden nach Kreisschätzung rund 20 Mitarbeiter für den Betrieb des Impfzentrums nötig sein. Zudem werden mobile Teams aufgestellt, die zum Beispiel in Alten- und Pflegeheimen impfen. Deshalb freut sich Katastrophenschutz-Leiter Radigk auch, dass die Resonanz auf den ersten Personalaufruf des Landkreises vom Freitag groß war. „Wir hatten schon gut 90 Rückmeldungen, darunter waren auch Interessenten, die impffähig wären.“ Dazu zählen zum Beispiel Ärzte und Pflegefachkräfte. Jedes Impfzentrum in Niedersachsen soll nach Landesvorgaben für rund 150 000 Menschen zuständig sein. Doch wie viele Peiner täglich geimpft werden können – „Das ist die spannende Frage“, sagt auch Erster Kreisrat Henning Heiß. Denn dafür müsse zum Beispiel noch geklärt werden, ob die Ärzte Vier-Augen-Gespräche zur Aufklärung führen müssen oder ob möglicherweise sogar Gruppengespräche gestattet sind. Fest steht nur: „Ohne Arztgespräch geht es nicht.“ Zunächst werden in Peine zwei Impflinien mit jeweils vier Impfstationen und einem Arzt zur Betreuung eingerichtet. „Vorgesehen ist im späteren Verlauf dann noch eine dritte Impflinie“, erläutert Thorsten Radigk. Sie werden im zweiten Hallenteil aufgebaut. Dort fuhren Montag auch schon Mitarbeiter der Feuerwehrtechnischen Zentrale mit dem Gerätewagen Logistik ein. Zusammen mit Mitarbeitern aus der Katastrophenschutz-Abteilung luden sie Bänke, Tische, Absperrständer oder Kühlschränke ab. Letztere waren zuletzt in der Ilseder Gebläsehalle im Einsatz, nun soll in ihnen der wertvolle Impfstoff gekühlt werden. Lesen Sie auch: Peiner Hausärzte sind überzeugt: „Wir brauchen keine Impfzentren!“ Corona-Lockerungen zu Weihnachten und Silvester? Niedersachsen bleibt zurückhaltend Lindenquartier-Start in Peine: Ole Siegel würde den Bagger am liebsten selber fahren Mit der Absperrtechnik werden die Besucherströme geleitet. „Wir achten darauf, dass kein Begegnungsverkehr herrscht“, betont Dirk Hornemann, Leiter des Landkreis-Fachdienstes Ordnungswesen. Zudem werde ein großer Wartebereich in der Impfhalle eingerichtet. Hier muss jeder Geimpfte noch 15 Minuten nach der Injektion bleiben – so kann der Sanitätsdienst oder Ärzte zum Beispiel auf Kreislaufprobleme reagieren. Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes und des Arbeiter-Samariter-Bunds helfen hier. Technische Unterstützung gibt es vom Technischen Hilfswerk Peine, das sich zum Beispiel um Beleuchtung und logistische Dinge kümmert. „Und wenn dann noch Hilfe nötig ist, dürfen wir auf die Feuerwehr zugehen – genügend Manpower zur Unterstützung ist also vorhanden“, freut sich Katastrophenschutz-Leiter Radigk. Von Christian Meyer