Der Altweibersommer ist im Anmarsch: Was es damit auf sich hat

Der Hochsommer ist vorbei und der Herbst steht vor der Tür. Doch bevor das typisch nasskalte Herbstwetter in die Region einzieht, kommt der Altweibersommer. Viele Sonnenstunden und warme Temperaturen werden erwartet. Eine letzte Herbst-Hitzewelle mit bis zu 30 Grad Celsius rollt auf Peine zu. „Ab Freitag wird es schön sonnig und spätsommerlich“, so Diplommeteorologe Dominik Jung. Auch für die nächste Woche zeichnet sich ein schönes Spätsommerhoch ab. „Das sieht dann wirklich perfekt aus, ein schönes und stabiles Herbsthoch ist über Europa und sorgt auch in Peine für viel Sonnenschein und Wärme“, weiß der Experte. Direkt aus Südwesten kommt mit Hoch Kevin sehr warme Luft aus Spanien und Frankreich. Bereits am Freitag kann sich überall die Sonne durchsetzen – mit bis zu elf Sonnenstunden. „Ab Montag wird es sehr warm bis heiß. Die Luft ist zeitweise sehr feucht und schwül“ so, Jung. Durch die Dürre steige die Waldbrandgefahr in den kommenden Tagen rasant an, ansonsten gebe es bestes Grill- und Badewetter am Wochenende und Anfang kommender Woche: Ein perfekter Altweibersommer. Doch was hat es damit eigentlich auf sich? Altweibersommer – ein Sommer für ältere Frauen? Als Altweibersommer bezeichnet man die Hitzewelle, die jedes Jahr zum meteorologischen Herbstbeginn eintritt. Zu kaum einer anderen Jahreszeit können Meteorologen so sicher das Wetter vorher sagen, wie in der Zeit von etwa Mitte September bis Mitte Oktober. Der Begriff selbst hat nichts mit älteren Damen zu tun. Das Wort „Altweibersommer“ wurde schriftlich erstmals im 19. Jahrhundert erwähnt und geht auf das altdeutsche Wort „weiben“ zurück, womit das Knüpfen von Spinnweben bezeichnet wurde. Typisch für den Altweibersommer sind die im Licht der niedrig stehenden Sonne gut sichtbaren Spinnfäden, auf denen Jungspinnen durch die Luft gleiten. Lesen Sie auch: Clan-Kriminalität: CDU will Fortbestand der mobilen Polizeiwache Schlechte Prognose: Experten rechnen mit Pleitewelle in Peine Edemissen: Neue Apotheke wird für 400 000 Euro gebaut Fleißige Spinnen und Spinnfäden des Schicksals: Durch warme Aufwinde schaffen die jungen Spinnen es mehrer Kilometerweit, bis sie in den Abendstunden durch die kalte Luft wieder am Boden ankommen und dort ihre Netze spinnen. Durch die nächtliche Taubildung sind diese Netze in den Morgenstunden besonders gut erkennbar. Die Spinnfäden erinnern viele auch an die silbergrauen Haaren älterer Frauen, die diese beim Kämmen verloren haben und werden in Verbindung gebracht mit den nordischen Schicksalsgöttinnen, den Nornen, die den Schicksalsfaden eines jeden Menschen spinnen. Bleiben die Spinnfäden an älteren Leuten hängen, sollen sie Glück bringen. Von Mara-Ann Meeuw