Corona-Testzentrum im ehemaligen Werksgasthaus in Peine eingerichtet

Der Landkreis Peine hat ein Corona-Testzentrum: Es ist in Zusammenarbeit mit der Stadt Peine, der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN), der Ärztekammer Niedersachsen und der Polizei im ehemaligen Werksgasthaus in Peine an der Gerhard-Lucas-Meyer-Straße 8 in Peine eingerichtet worden. Das Zentrum wird bereits am Dienstag seine Arbeit aufnehmen und täglich – auch an Wochenenden – von 12 bis 14 Uhr geöffnet sein. Entlastung für Ärzte: „Mit diesem Testzentrum schaffen wir eine Entlastung für die niedergelassenen Ärzte und können die Kommunikationswege vereinfachen“, erklärte Landrat Franz Einhaus (SPD) am Montag. Zudem könne durch die zentrale Testeinrichtung auch benötigtes Material eingespart werden. „Ich möchte mich bei allen Beteiligten für die unkomplizierte Zusammenarbeit bedanken“, sagte Einhaus. „Das Corona-Testzentrum ist aus der Region heraus entstanden“, betonte der Landrat. So könne eine ortsnahe Lösung angeboten werden. Die Zeit von 12 bis 14 Uhr sei bewusst gewählt worden, damit dort jeden Tag ein niedergelassener Arzt außerhalb der Praxiszeit anwesend sein kann. „Noch haben wir keinen positiven Fall im Landkreis Peine, aber wir müssen davon ausgehen, dass dies passieren wird.“ Acht Erkrankte in der Region Hannover: In der Region Hannover gibt es unterdessen acht Menschen, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben (Stand Montag, 17.49 Uhr). Nach Angaben eines Sprechers der Regionsverwaltung sind am Montag zwei weitere Personen positiv getestet worden. „Beide kommen aus Uetze, und beide hatten Kontakt zu dem Mann aus dem Ortsteil Eltze, der der erste Corona-Patient in der Region war“, erklärt er. Die Patienten sind in häuslicher Quarantäne untergebracht. Das Testzentrum wurde in kürzester Zeit auf die Beine gestellt: Am Donnerstag vergangener Woche sind die Pläne mit dem Werksgasthaus konkret geworden, am Freitag wurden die Räume besichtigt, dann alles so hergerichtet, dass es funktioniert und am heutigen Dienstag startet der Betrieb. „Es ist nicht selbstverständlich, dass so eine Maßnahme derart reibungslos funktioniert und von allen Verantwortlichen so mitgetragen wird“, sagte Kreis-Sozialdezernentin Professor Dr. Andrea Friedrich. In der aktuellen Situation sei ein enges Zusammenrücken der verantwortlichen Akteure wichtig, ergänzte der Peiner Stadtrat Christian Axmann. „Wesentliches Ziel muss sein, dass keine Panik entsteht.“ Es werde alles notwendige getan, um erforderliche Maßnahmen einzuleiten. Das Testzentrum wird während der Öffnungszeiten zunächst mit einem Arzt oder einer Ärztin besetzt sein. „Bei Bedarf kann das Angebot ausgeweitet werden“, sagte Friedrich. Die Kosten für die Tests übernimmt die KVN. Zuständigkeiten ändern sich nicht: Die Zuständigkeiten und Abläufe für potenziell Erkrankte ändern sich mit Inbetriebnahme des Testzentrums nicht. Diese müssen sich zunächst telefonisch an ihren jeweiligen Hausarzt wenden. Der Arzt entscheidet dann, ob der Betroffene an das Testzentrum überwiesen wird. Dort bekommen die betroffen im Eingangsbereich eine Schutzmaske, gehen dann zu einem Wartebereich und werden dann einzeln getestet und verlassen das Gebäude durch einen separaten Ausgang. Das Personal ist mit Schutzmasken und Schutzanzügen ausgerüstet, die zentral entsorgt werden. „Wir als Gesundheitsamt dürfen nur Abstriche von Verdachtsfällen nehmen, die sich in einem Risikogebiet aufgehalten beziehungsweise Kontakt zu einem bestätigten Covid-19-Fall hatten und Erkrankungserscheinungen aufweisen. Für alle anderen Fälle sind die niedergelassenen Ärzte zuständig“, betonte Dr. Carit Grothusen vom Peiner Gesundheitsamt. Im Kreis Peine seien drei Personen in Quarantäne, die allerdings keine Symptome aufwiesen. Der Abstrich bei einer Person sei negativ gewesen. Keine Panik bei Patienten: Bei den Patienten gebe auf alle Fälle keine Panik, berichteten Marion Renneberg (Vizepräsidentin der Ärztekammer Niedersachsen), Dr. Friedrich Scheibe (Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Peine) und Dr. Christian Pabst (Vorsitzender des Ärztevereins Peine). Es gebe durchaus Anrufe zum Thema Coronavirus, aber hier stehe die Beratung im Vordergrund. Lesen Sie auch: Desinfektionsmittel bei Aldi: Großer Andrang auch in Peine Gesundheitsministerin Reimann lehnt Absage aller Großevents in Niedersachsen ab Coronavirus: Der aktuelle Stand für Peine und Niedersachsen in Zahlen Von Jan Tiemann

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