Corona: Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit steigen im Kreis Peine deutlich

Die Arbeitslosenzahlen sind im Mai wegen der Corona-Pandemie erwartungsgemäß weiter gestiegen. Insgesamt waren 3920 Menschen im Kreis Peine arbeitslos gemeldet. Das sind 741 Arbeitslose mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug im Mai 5,4 Prozent, vor einem Jahr belief sie sich auf 4,4 Prozent. Dies geht aus dem am Mittwoch vorgelegten Monatsbericht der für Peine zuständigen Agentur für Arbeit in Hildesheim hervor. Die Arbeitsmarktdaten für den Kreis Peine: Arbeitslosenquote: 5,4 Prozent (Vormonat: 5,1). Arbeitslose: 3920 (3711). Arbeitslosengeld I: 1617 (1466). Arbeitslosengeld II: 2303 (2245). Arbeitslose unter 25 Jahren: 418 (407). Arbeitslosengeld I (unter 25-Jährige): 209 (195). Arbeitslosengeld II (unter 25-Jährige): 209 (212). Der Bestand an Arbeitslosen ist von April auf Mai nochmals entgegen der üblichen saisonalen Entwicklung gestiegen. „Dieser Anstieg ist dabei im Wesentlichen auf die fehlenden Abgänge aus Arbeitslosigkeit in Beschäftigung und das reduzierte Angebot an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen zurückzuführen“, erklärt Evelyne Beger, Vorsitzende der Geschäftsführung. „Bildungsmaßnahmen beispielsweise konnten bisher nicht oder nur durch Umstellung auf den digitalen Kanal weitergeführt werden“, ergänzt sie. „Das hat natürlich auch einen entsprechenden Einfluss auf die steigenden Arbeitslosenzahlen.“ In Folge der Krise haben seit März insgesamt 3480 Unternehmen aus dem Agenturbezirk Hildesheim Kurzarbeit angezeigt (Vorjahr: 16 Anzeigen). Die Anzahl der Beschäftigten, die voraussichtlich von einem Arbeitsausfall betroffen sind, liegt bei maximal 40 456 Personen (Vorjahr: 261 Personen). Für den Landkreis Peine lagen 999 Anzeigen von Unternehmen mit maximal 11 610 Beschäftigten vor. Betriebe wollen Personal halten: „Die hohe Zahl von Anzeigen auf Kurzarbeitergeld zeigt deutlich, wie sehr die Betriebe und Unternehmen bemüht sind, ihr Personal zu halten und somit Ihren Fachkräftebedarf für die Zukunft zu sichern “, erläutert Agentursprecher Stefan Othmer. Die Anzeigen auf Kurzarbeitergeld ziehen sich durch fast alle Branchen. Besonders betroffen ist der Einzelhandel, die Gastronomie, das verarbeitende Gewerbe, das Gesundheitswesen und das Baugewerbe. „Wie hoch die Zahl der Unternehmen und Beschäftigten sein werde, die tatsächlich in Kurzarbeit gegangen sind, werden die nächsten Monate zeigen“, so Othmer. Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Mai um 28 Stellen auf 494 gesunken, im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 291 Arbeitsstellen weniger. Arbeitgeber meldeten im Mai 75 neue Arbeitsstellen, 46 weniger als vor einem Jahr. Seit Januar gingen 560 Arbeitsstellen ein, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das eine Abnahme von 286. Die Peiner Arbeitsagentur hat 494 gemeldete Arbeitsstellen im Bestand, im April waren es 522. Die meisten freien Stellen gibt es bei wirtschaftlichen Dienstleistungen (116). Es folgen Gesundheits- und Sozialwesen mit 91 Stellen. In den Berufen Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kfz werden 50 und im Baugewerbe 63 Mitarbeiter gesucht. 44 freie Arbeitsplätze meldete das verarbeitende Gewerbe. Bei freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen gibt es 23 Stellen. Verkehr und Lagerhaltung meldeten 15 Stellen. Das Gastgewerbe wies 21 Stellen aus. Im Zweig Erziehung und Unterricht sind es 10 Plätze.jti Weitere Informationen gibt es unter der Telefonnummer (08 00) 4 55 55 20 (Arbeitgeberservice). Auf dem Ausbildungsmarkt sind ebenfalls langsam die Auswirkungen der Corona-Pandemie zu spüren. „Wir bitten alle Unternehmen, trotz Einbußen und schwieriger Lage weiterhin an der Ausbildung festzuhalten und sich gerade in den jetzigen Zeiten die eigenen Fachkräfte für die Zukunft zu sichern“, appelliert Beger. „Der beste Nachwuchs ist immer der, den man im eigenen Betrieb ausgebildet hat. Im Zuständigkeitsbereich der Agentur für Arbeit (Arbeitslosengeld I) ist die Arbeitslosenzahl um 151 auf 1617 Personen gestiegen. Das waren 488 Arbeitslose mehr als im Vorjahresmonat. Und im Bereich des Jobcenters des Landkreises Peine (Arbeitslosengeld II) hat sich die Arbeitslosigkeit um 58 auf 2303 Personen erhöht. Das waren 253 Menschen mehr als vor einem Jahr. Lesen Sie auch: Schlechte Noten für Weils Finanzen: Rechnungshof warnt vor „Weiter so“-Politik Peiner Banken: Viele Filialen haben wieder regulär geöffnet Mindestlohn für Bauarbeiter im Kreis Peine steigt auf 12,55 Euro Von Jan Tiemann

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