Christian Gebers will gegen Kinderarmut kämpfen

41 Jahre ist er alt, ausgebildeter Diplom-Sozialarbeiter und neuer Leiter der Jugendhilfeplanung des Landkreises Peine: Christian Gebers. Jetzt wechselte er vom Jugendamt des Landkreises Gifhorn nach Peine. Damit löst der 41-Jährige Joachim Krenz ab, der jetzt im Ruhestand ist. In einem gemeinsamen Gespräch mit Sozialdezernentin Professor Dr. Andrea Friedrich, Jugendamtsleiter Maik Zilling und Jennifer Wimmer, Leiterin des Bildungsbüros, stellt er seine Arbeit vor. Große Aufgabe: Kindertagesstättenbedarfsplanung: Die Aufgabe von Christian Gebers als Jugendhilfeplaner besteht darin, gemäß dem Auftrag der Kommunen die Ausschüsse und die Verwaltung planend und beratend zu unterstützen. Dazu zählt in großem Umfang die Bedarfsermittlung und die Planung im Bereich der Kindertagesstätten. „Zu meinen Aufgaben gehört es festzustellen, wie der Landkreis aufgestellt ist und wo besondere Bedarfe und Bedürfnisse der Kinder sowie Jugendlichen sind“, erläutert er einen Teil seines umfangreichen Aufgabenfeldes. Ein besonderes Anliegen sei ihm, so Gebers, das Thema Kinderarmut. Sein persönliches Ziel sei es, zu ermitteln, wo und warum Kinder betroffen sind und Lösungsansätze zu ermitteln. Die Armut definiere sich dabei nicht allein über den Hartz-IV--Bezug ihrer Eltern verbunden mit materiellen Mängeln, sondern auch über Gesundheit und fehlende Chancen zur Teilhabe. Er sehe aber, dass schon vieles im Landkreis gemacht worden sei – nun gelte es, diese Arbeit zusammenzuführen. Neue Software erleichter Arbeit: Unterstützung, dazu viele Daten aus verschiedenen Bereichen zusammenzutragen, bietet eine neue Software, die eigens dafür angeschafft wurde, sagt Jennifer Wimmer. Durch dieses datenbasierte kommunale Bildungsmanagement (DKBM) sei eine bessere, übergreifende Arbeit verschiedener Stellen möglich. Dazu erklärt Andrea Friedrich: „Zurzeit arbeiten wir alle gemeinsam an einer Sozialraumorientierung. Dabei ist mit Sozialraum nicht eine räumliche Abgrenzung gemeint. Es bedeutet, dass wir anhand verschiedener Anzeichen, die wir gerade ausarbeiten, Sozialräume definieren wollen und dort gezielt Möglichkeiten zur Teilhabe für Benachteiligte anbieten wollen.“ 2017 habe es einen Armutsbericht gegeben und 2019 den ersten Bildungsbericht, diese sollen die Grundlagen für die kommende Arbeit bilden und sollen fortgeschrieben werden. Inklusion spielt große Rolle: Maik Zilling betont, dass bei allen Vorhaben des Landkreises hinsichtlich der Kinder- und Jugendarbeit die Inklusion ein wesentlicher Bestandteil des Leitgedankens ist. Joachim Krenz, der zum 31. Januar in den Ruhestand verabschiedet wurde, war mehrere Jahrzehnte für den Landkreis Peine tätig. Zunächst hatte er dort eine Ausbildung in der Verwaltung absolviert. Später war er viele Jahre als Kreisjugendpfleger tätig, bevor er dann den Posten des Jugendhilfeplaners übernommen hat. Christian Gebers ist 41 Jahre alt und wohnt gemeinsam mit seiner Frau sowie einem Kind in Timmerlah bei Braunschweig. Nach seinem Studium war der Sozialarbeiter zunächst im Qualitätsmanagement in der Altenhilfe tätig, bevor er in den Bereich der Jugendhilfe zunächst in Nordrhein-Westfalen und zuletzt zum Landkreis Gifhorn wechselte. Dort arbeitete er anfangs im allgemeinen Sozialdienst, später in der Eingliederungshilfe für seelisch behinderte Kinder und Jugendliche sowie bei den Frühen Hilfen. Ein weiteres Aufgabengebiet war dort das Controlling in diesem Bereich. Gebers konnte sich aufgrund seiner Qualifikation im Bewerbungsverfahren gegen mehrere Mitbewerber durchsetzen. Von Antje Ehlers

Neuer Kreis-Jugendhilfeplaner - Christian Gebers will gegen Kinderarmut kämpfen