CDU nomininiert Pahlmann als Direktkandidatin für die Bundestagswahl

Aufgrund von Corona im Schnellverfahren nominierten die CDU-Kreisverbände Peine und Gifhorn am Samstagvormittag in geheimer Wahl das amtierende Bundestagsmitglied Ingrid Pahlmann als Direktkandidatin für die kommende Bundestagswahl im September. 87 von 88 Mitgliedern sprachen sich für sie aus. Einen Gegenkandidaten hatte die 63-Jährige nicht. Die Wahlkreismitgliedervollversammlung fand im Kreis Gifhorn im Isenbütteler Gewerbegebiet im Feierwerk Roth statt. Vorm Eingang wurde die Körpertemperatur der Teilnehmer gemessen, drinnen wurde beim Sitzen Abstand gewahrt und Maske getragen. Neben dem Gifhorner Landrat Dr. Andreas Ebel und dem stellvertretenden Landrat Rainer Röcken aus Peine zählten unter anderem auch die Europa-Abgeordnete Lena Dupont und der Ehrenvorsitzende des Gifhorner Verbands, Helmut Kuhlmann, zu den Teilnehmern. 14 Teilnehmer waren aus Peine angereist: „Es sind mehr gekommen, als sich angemeldet hatten. Aber das kriegen wir hin“, erklärte Andreas Kuers, Vorsitzender des CDU-Kreisverbands, eingangs der Veranstaltung mit Blick auf Corona-Regeln. 14 der 90 gemeldeten Teilnehmer waren aus dem Landkreis Peine angereist, der zusammen mit Gifhorn den Wahlkreis 45 bildet. Pahlmann, die aus dem Gifhorner Ortsteil Wilsche kommt, dort „fest verwurzelt“ ist, „40 Jahre lang“ einen landwirtschaftlichen Betrieb mit führte und seit „siebeneinhalb Jahren, mit anderthalbjähriger Pause“, als CDU-Abgeordnete Mitglied des Deutschen Bundestages ist, ging in ihrer Nominierungsrede auf Themen der Landwirtschaft sowie der Familienpolitik ein und teils mit dem Koalitionspartner SPD und den Oppositions-Grünen hart ins Gericht. „Kampf gegen grüne Ideologien“: Sie kündigte an, den „Kampf gegen grüne Ideologien“ fortführen zu wollen und dafür zu sorgen, dass die CDU „Ansprechpartner für die Bauern“ bleibe. Und der Wolf gehöre ins Jagdrecht. Auch beim Thema Klimawandel wird Ingrid Pahlmann, die unter anderem berichterstattendes Mitglied im Agrarausschuss des Bundestages ist, den „Kampf für die Bauern auf allen Ebenen fortführen“. „Das hat mit linker Politik nichts zu tun“: Nicht vergessen werden dürfe indes, dass „die Grünen mittlerweile in mehr Landesregierungen sitzen“ als die CDU. „Besser beteiligt“ werden müssten Frauen: „Das hat nichts mit linker Politik zu tun, und ich bin Kilometer davon entfernt, eine Emanze zu sein“, so Pahlmann. Beim Thema „Impfen“, bei dem man jetzt „schneller werden muss“, stelle sich die SPD, die sich „seit Januar im Wahlkampf befindet“, zu schnell „auf die Seite der Kritiker“. Kritik an „Raffgier von Kollegen“: Kritik übte die CDU-Bundestagskandidatin mit Blick auf die Masken-Affäre aber auch an der „Raffgier von Ex-Kollegen, die in unseren Reihen nichts verloren haben“ – wofür sie spontanen Applaus aus der Versammlung erntete. Eine Erhöhung der Steuern sei kein Mittel zur Kompensation von Corona-Ausgaben und ein Bürokratie-Abbau nötig: „Wir müssen mehr zulassen.“ Breitband, A 39, B 4 und Wasserstoff: In der Region endlich umgesetzt werden müssten der Ausbau der Breitbandversorgung, von A 39 und B 4 sowie die Produktion von Wasserstoff in Mehrum (bei Peine). „Wir werden die Zukunft meistern, weil wir die besten Konzepte haben, die Partei der Vernunft sind und Konservative, Soziale und Liberale vereinen“, so Pahlmann, die mit ihrer „guten Rede“ beim Peiner CDU-Kreisverbandsvorsitzenden Christoph Plett „Freude auf die Auseinandersetzung im anstehenden Wahlkampf“ hervor rief. Von Jörg Rohlfs