Bisher nur zwei neue Hinweise zum „Heidkrug“-Mord in Wipshausen

Wer ist der Kopfschuss-Killer von Artur Linzmaier? 27 Jahre nach dem Mord auf dem Parkplatz am Gasthaus „Heidkrug“ an der B214 bei Wipshausen hat die Polizei den mysteriösen Fall neu aufgerollt, weil die auf alte ungeklärte Fälle spezialisierte Ermittlungsgruppe „Cold Cases“ aus Braunschweig neue Spuren gefunden hat. Mit einem Zeugenaufruf hofften die Ermittler vor vier Wochen auf zusätzliche Hinweise. Der NDR, Sat.1 und RTL drehten mit Peines Polizeisprecher Matthias Pintak Fernseh-Beiträge am Tatort, mehrere Zeitungen veröffentlichten einen neuen Zeugenaufruf – doch nach vier Wochen ist das Ergebnis mau. „Bisher hatten wir zwei neue Hinweise, die derzeit überprüft werden“, stellt Christina Wotschke, Pressesprecherin der zuständigen Staatsanwaltschaft Hildesheim fest. Wird erneut in Polen ermittelt? Polizei hält sich bedeckt: Vielleicht Eifersucht, vielleicht Geldgier, vielleicht ein Arbeiter, der sich um seinen Lohn gebracht fühlte? Die neu gegründete Mord-Kommission in Salzgitter will herausfinden, warum auf den Bauunternehmer Artur Linzmaier am 4. Mai 1994 tödliche Schüsse in Wipshausen abgefeuert wurden, als er in seinem Toyota-Landcruiser-Geländewagen vorm Gasthaus gehalten hatte. Um welche neuen Spuren und Zeugenhinweise es sich handelt, „kann ich aus ermittlungstaktischen Gründen leider nicht mitteilen“, merkte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft an. Gleiches gelte für die Frage, ob Ermittlungen im Ausland geführt werden. Bisher keine neue Belohnung ausgelobt: Die Jagd nach dem unbekannten Täter hatte die Polizei nämlich einst sogar bis nach Polen geführt, dort lebten Arbeiter, die der Braunschweiger Bauunternehmer beschäftigt hatte. Eine Belohnung sollte Schwung in die Ermittlungen bringen: 5000 Mark hatte die Braunschweiger Bezirksregierung für Zeugen ausgelobt, deren Hinweise zum Täter führen. Könnte das auch 27 Jahren nach der Tat vielleicht noch helfen? Vielleicht. Doch: „Eine neue Auslobung hat es bisher nicht gegeben“, sagt Staatsanwältin Wotschke. Lesen Sie auch Wipshäuser „Heidkrug“-Mord: So arbeiten die Cold-Case-Ermittler Nach 27 Jahren: Polizei hat neue Spuren zum Wipshäuser „Heidkrug“-Mord Leitplanken-Bau bei Meerdorf verwundert Autofahrer Stimm-Aufnahme wird überprüft: Neue Hinweise könnte vielleicht aber eine Stimmaufnahme bringen, die in den Aservaten der Ermittler lagert. Die Polizei hatte auf dem Anrufbeantworter des Opfers die Stimme eines Mannes entdeckt, der möglicherweise Artur Linzmaier zu einem Treffen am Heidkrug gelockt hatte. Doch zu wem gehört die Stimme? Medien könnten womöglich helfen und die kurze Aufzeichnung abspielen. „Die Prüfung, ob die Aufnahme zur Veröffentlichung geeignet ist, ist aber noch nicht abgeschlossen“, informiert Staatsanwältin Wotschke. Von Christian Meyer