Ausblick auf 2020 im Kreis Peine: Digitalisierung, Kinderbetreuung und Schulinfrastruktur

Welche Ziele verfolgt der Landkreis Peine in 2020? Was ist geplant? Landrat Franz Einhaus (SPD) gibt in der PAZ einen Ausblick auf die Herausforderungen des neuen Jahres: Er sagt: „Im Jahr 2019 gab es viel Bewegung in unserem Landkreis. Erfreulicherweise konnte das Kreishaus II an der Werner-Nordmeyer-Straße termingerecht und im vorgegebenen Kostenrahmen fertiggestellt werden. Dadurch ist es uns gelungen, unseren zahlreichen Mitarbeitern, die zuvor in Büro-Containern arbeiten mussten, einen modernen und technisch sowie architektonisch ansprechenden Arbeitsplatz zu bieten.“ Klinikum erhalten und Führungsebene professionell besetzen: Besonders beschäftige ihn die Zukunft des Klinikums Peine und seiner Belegschaft. Man habe als Landkreis ein Darlehen von insgesamt vier Millionen Euro ausgezahlt, um eine Insolvenz des Krankenhauses zu verhindern. Auch seien die haushaltstechnischen Voraussetzungen dafür geschaffen worden, um das Klinikums Peine gemeinsam mit dem Städtischen Klinikum Braunschweig in die Zukunft führen zu können. Hier heiße es nun abzuwarten, da das Bieterverfahren erst Ende des ersten Quartals 2020 enden werde. Kinderbetreuung und Digitalisierung weiterhin wichtige Themen: Ein weiteres wichtiges Thema 2019 sei die Kinderbetreuung gewesen. „Mit der Stadt Peine und den Gemeinden haben wir eine Vereinbarung zu dieser wichtigen Aufgabe getroffen und gehen davon aus, dass dieser Vertrag auch weiterhin Bestand haben wird. Der Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen in unserem Landkreis steigt stetig an. Deshalb sind die Stadt und die Gemeinden aufgefordert, diesen Bedarf zu decken, auch wenn das eine finanzielle Herausforderung bedeutet“, so der Sozialdemokrat. Auch das Jahr 2020 werde den Landkreis Peine wieder vor eine Vielzahl von Herausforderungen stellen. Die Digitalisierung sei ein wichtiger Punkt. Ziel müsse es sein, dass schnelles Internet überall im Kreis verfügbar ist. Das gelte natürlich auch für die Schulen. Glasfaseranschlüsse und WLAN seien die Grundvoraussetzungen für modernen Unterricht. Um die finanziellen Mittel aus dem Digitalpakt sinnvoll einzusetzen zu können, werde man eine entsprechende Konzeption in Absprache mit den Schulen erarbeiten. Einwohnerzahlen (Stand 30. September 2019) Insgesamt134 601männlich 66 610weiblich 67 991Ausländer 11 365Landkreis Fläche 536,50 Quadratkilometer Sitzverteilung im Kreistag SPD 21, CDU 15, Grüne 4, AfD 4, FDP 2, Peiner Bürgergemeinschaft/Piraten 2, Linke 1, Freie Bürger Ilsede 1 Zahl der Seniorenheime und Plätze (insgesamt) 26 vollstationäre Altenpflegeheime (2057)8 teilstationäre Einrichtungen (125)3 ambulant betreute Wohngemeinschaften (63) Pro-Kopf-Verschuldung 556,65 Euro Schülerzahlen nach Schulform/Gemeinden im Schuljahr 2019/2020 Gymnasien: Ilsede (853), Vechelde (838), Ratsgymnasium (900), Silberkamp (1054)IGS: Edemissen (307), Lengede (1050), Peine (1229)Oberschule: Wendeburg (268)Realschule: Edemissen (96), Hohenhameln (243), Ilsede (442), Vechelde (393), Bowi (93), Gunzelin (470)Hauptschule: Edemissen (52), Hohenhameln (113), Ilsede (220), Vechelde (119), Bowi (215)Förderschule: Astrid-Lindgren Ilsede (225), Ilseder Hütte Ilsede (32), Peine (157) Einhaus betont: „Aber auch in der Kreisverwaltung wird die Digitalisierung ein Schwerpunktthema sein. Durch das sogenannte E-Government stellen wir sicher, dass sich unsere Verwaltung Bürgern auch in Zukunft als moderner Dienstleister präsentiert. Mit unseren mehr als 1000 Mitarbeitern wollen wir in unserem gesamten Leistungsspektrum, das von einem breitgefächerten Schul- und Bildungswesen, den Abfallwirtschafts- und Beschäftigungsbetrieben über ordnungsbehördliche Bereiche wie dem Kfz-Zulassungswesen, dem Katastrophenschutz oder der Lebensmittelüberwachung bis hin zu Umwelt- und Naturschutzbelangen reicht, ein verlässlicher Partner bleiben.“ Schulinfrastruktur fördern: Ein großes Thema für die kommenden Jahre werde auch die Schulinfrastruktur sein. Die Wiederumstellung auf Abitur nach 13 Jahren mache bauliche Veränderungen an vielen Schulen notwendig. Der Schulstandort Ilsede müsse grundsätzlich überdacht und entsprechend geplant werden. Für den gesamten schulischen Bereich hat der Landrat „ein großes Bauprogramm vor Augen, was uns nicht nur aufgrund des finanziellen Umfangs, sondern auch wegen der Baukonjunktur fordern wird“. Firmen und wirtschaftliche Angebote für die Bauprojekte zu bekommen, werde zunehmend schwieriger. Deshalb müsse man überlegen, ob bestimmte Projekte in enger Abstimmung mit den Schulleitungen auch während der Unterrichtszeit und nicht mehr ausschließlich in der unterrichtsfreien Zeit umgesetzt werden können. Als Übergangslösung habe man die Schulen mit Containern ausgestattet, „die den Ansprüchen für einen guten Unterricht gerecht werden. Und Einhaus abschließend: „Aber auch im kulturellen Bereich müssen wir entscheiden, wie wir uns zukünftig mit der Kreismusikschule und der Kreisvolkshochschule aufstellen wollen. Gemeinsam mit der Politik werden wir dafür nach geeigneten Lösungen suchen. Und um unseren Landkreis als Wirtschaftsstandort weiter voran zu bringen, braucht es eine gemeinsame Strukturförderung und ein abgestimmtes Standortmarketing. Hier müssen wir weiter an einer noch besseren Zusammenarbeit mit den kreisangehörigen Kommunen arbeiten. Dafür bedarf es eines Schulterschlusses zwischen dem Landkreis, der Stadt und den Gemeinden.“ Von Redaktion

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