Angela Denecke ist die neue Vorständin des Peiner Caritasverbandes

Wechsel an der Spitze des Peiner Caritasverbandes: Angela Denecke ist die neue Chefin beim Träger der Freien Wohlfahrtspflege. Sie löst Gerhard Nolte ab, der Ende August nach 31 Jahren in den Ruhestand geht. Und auch wenn Corona den Start nicht gerade einfacher macht, sieht die 53-Jährige dies eher pragmatisch: „Corona ist ein Innovationsbeschleuniger für die Digitalisierung im sozialen Bereich“, sagt sie. „Sie wird sich exponentiell entwickeln und wir werden unsere Mühe haben, hier einigermaßen Schritt zu halten.“ Und genau dies werde eine ihrer künftigen Aufgaben sein. Migration, Integration und Jugendsozialarbeit sind zentrale Themen: Denecke hat sich ganz gezielt auf die frei werdende Stelle in Peine beworben. Migration, Integration und Jugendsozialarbeit gehören zu den zentralen Themen bei der Peiner Caritas – und dies sind auch ihre Themen. Nach ihrem Studium der Erziehungswissenschaften an der Universität Hannover mit der Fachrichtung Verhaltensgestörtenpädagogik arbeitete sie 17 Jahre lang beim Caritasverband für die Diözese Hildesheim. Ihre Haupttätigkeit lag in der Leitung des Referates „Tageseinrichtungen für Kinder” – zunächst in der Fachberatung und Fortbildung, im überwiegenden Teil jedoch in der spitzenverbandlichen Vertretung auf Landesebene und der fachverbandlichen Vertretung auf Bundesebene. „Da ich immer weit über den Tellerrand meines eigentlichen Arbeitsbereiches hinausgeschaut habe, ist mir der Bereich der Kinder- und Jugendhilfe umfassend geläufig, insbesondere auch Arbeit mit benachteiligten Jugendlichen und jungen Erwachsenen“, erklärt die Lehrterin. Lesen Sie auch: Peiner Caritas-Geschäftsführer Gerhard Nolte geht in den Ruhestand „Bei uns gilt das Gebot der Nächstenliebe“ Caritas fordert mehr Unterstützung von der Politik Mit ihrer zweiten Ausbildung ist sie Auditorin im Qualitätsmanagement. Neben der Einführung und Weiterentwicklung eines Qualitätsmanagement-Systems in den Kindertageseinrichtungen der Diözese Hildesheim stand sie in dieser Funktion auch anderen Diensten und Einrichtungen zur Verfügung. „Auf diesem Weg begann vor etwa 15 Jahren meine Kooperation mit Gerhard Nolte und dem Caritasverband Peine. 2011 ist Denecke in die Geschäftsführung der Katholischen Jugendsozialarbeit Nord sowie der Landesstelle der Jugendsozialarbeit in Niedersachsen gewechselt. Dort gehörten auch Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik sowie Migrations- und Flüchtlingspolitik zu ihren Arbeitsfeldern. Nachdem die 53-Jährige beruflich über große Strecken fachspezifisch und fachpolitisch unterwegs war, ist sie gespannt darauf, „jetzt als Generalistin meine Ideen in einem großen Verband umzusetzen“. Und: „Ich freue mich darauf, mein Team intensiver kennenzulernen, es ist eine gute Atmosphäre hier.“ Neue Wege durch Corona und die Digitalisierung: Denecke übernimmt ein funktionierendes Haus. „Aber Corona trifft uns auch – die Menschen, denen wir helfen und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der Caritasverband war immer ein offenes Haus und soll dies soweit es geht auch bleiben.“ Beratung finde weiter nach Terminabsprache statt und im Sommer kann dafür auch der große Garten genutzt werden. Aber: „Es wird nie wieder so werden, wie es war“, ist Denecke überzeugt. „Wir müssen sehen, wie es weitergehen kann, unter diesen Bedingungen.“ Und hier kommt wieder der gesunde Pragmatismus zum Vorschein: „Durch Corona und die Digitalisierung haben wir tolle Wege gefunden, um Kontakte zu halten und Beziehungen zu pflegen.“ Von Jan Tiemann