Das Milram-Team bekommt vom Hauptsponsor Nordmilch den Geldhahn zugedreht und steht damit vor dem Aus. „Sie haben wiederholt: ’Wir machen kein weiteres Sponsoring’“, sagte Teamchef Gerry van Gerwen der am Dienstag. Der Niederländer war am Montagabend von der 97. Tour de France nach Bremen gereist, um mit der Nordmilch-Konzernspitze über das Radsport- Engagement zu sprechen. Auf die Frage, ob er das Milchunternehmen, das er zuvor als quasi letzte Hoffnung bezeichnet hatte, abhaken könne, sagte van Gerwen: „Das stimmt.“
Längst hat die Fahnenflucht der Milram-Fahrer begonnen. Stellvertretend für viele Kollegen hatte Kapitän Linus Gerdemann am Montag erklärt, dass während der Tour Gespräche mit verschiedenen Interessenten laufen. „Es ist normal, dass man sich neu orientiert“, fügte Sprinter Gerald Ciolek hinzu. Der Pulheimer bezeichnete dabei sein altes Team HTC-Columbia als „interessante Alternative“.
Trotz der neuerlichen Absage des bisherigen Geldgebers Nordmilch will van Gerwen die Sponsorensuche aber noch nicht aufgeben. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich 2011 keine Mannschaft habe“, sagte er trotzig. Er erhalte noch immer einige telefonische Anfragen. Die Nordmilch AG ließ sich das Sponsoring jährlich geschätzte acht Millionen Euro kosten.
dpa