Drei Siege sind im DFB-Pokalwettbewerb notwendig, um das Viertelfinale zu erreichen. Den ersten Sieg soll es für den Fußball-Zweitligisten Hannover 96 Montagabend (18.30 Uhr) beim Viertligisten Kickers Offenbach geben – zwei weitere sollen mindestens noch folgen. Das jedenfalls ist der Wunsch von 96-Clubchef Martin Kind.
Die „Roten“ und der Pokal: Das war trotz des Sensationserfolgs 1992 in Berlin in der jüngeren Vergangenheit keine Erfolgsgeschichte: Vor vier Jahren erreichte der Club das Achtelfinale, der letzte Viertelfinaleinzug ist sogar schon zehn Jahre her. Ansonsten gab es ein regelmäßiges Aus in der ersten und zweiten Runde, mal durch Lospech, mal durch eine blamable Leistung.
In Offenbach will sich 96 von einem „Underdog“ (Trainer Daniel Stendel) nicht überraschen lassen. Doch Stendel ist durch mühsame Siege wie zum Beispiel von Erstligist Borussia Mönchengladbach gegen SV Drochtersen/Assel (1:0) gewarnt. „Wir sind sehr optimistisch, dass wir die Aufgabe bewältigen werden“, sagte Stendel. „Doch wir wissen auch, dass es ein schwieriges Spiel wird. Die bisherigen Erstrundenspiele haben gezeigt, dass es enge Begegnungen geben kann.“
Stendel erwartet einen Gegner, der „alles in die Waagschale werfen wird, was an Leidenschaft und Begeisterung – auch von Fanseite – möglich ist.“ Aber ob das reicht, um die „Roten“ zu ärgern, die mit zwei Siegen im Gepäck als Spitzenreiter der 2. Liga anreisen? Sollten es die 96-Profis schaffen, die Partie konzentriert anzugehen, dürften die Offenbacher vor allem gegen die starke Offensive von 96 keine Chance haben. „Wir bestimmen, wie das Spiel am Ende ausgeht“, sagte Stendel. Mit anderen Worten: 96 kann sich nur selbst schlagen gegen den Viertligisten mit lauter Namenlosen.
Im Tor von Hannover 96 wird es heute Abend einen Wechsel geben. Philipp Tschauner hat gegen Kaiserslautern (4:0) und Fürth (3:1) die Mannschaft mit starken Paraden in schwachen Phasen auf Kurs gehalten. Doch im Pokal will Stendel Samuel Sahin-Radlinger eine Bewährungschance geben. „Wir haben beiden Torhütern vor dem ersten Saisonspiel gesagt, dass es sehr eng ist. Die Konsequenz daraus ist, dass diesmal Samuel im Tor steht. Und wir sind voll überzeugt, dass er eine sehr gute Leistung bringen wird.“
Läuft alles wunschgemäß, sollte Sahin-Radlinger heute im Sparda-Bank-Hessen-Stadion einen ruhigen Abend verbringen.