Lars Stindl hat die offizielle Mitteilung dessen, was ohnehin jeder ahnte, klug platziert: Die Bundesliga macht am Wochenende Pause, und bis zum nächsten Spiel von Hannover 96 bei Eintracht Frankfurt hat sich die Aufregung gelegt.
Der 96-Kapitän geht von Bord und wechselt zur kommenden Saison zu Borussia Mönchengladbach. Verübeln kann man dem 26-Jährigen diesen Schritt nicht. Derzeit ist unklar, ob 96 im August in der 1. oder 2. Liga spielt. Und wie kommende Saison Trainer und Sportdirektor heißen, kann seriös auch keiner in Hannover beantworten. Warum also hätte sich Stindl für 96 entscheiden sollen, wenn mit Mönchengladbach der derzeit attraktivste Standort nach München und Wolfsburg lockt?
Es ist bitter für 96, aber die Wahrheit ist: Für einen Spieler wie Stindl, der garantiert Nationalspieler wird, ist der Club einfach nicht attraktiv genug. Man kann Sportdirektor Dirk Dufner deshalb keinen Vorwurf machen, dass er Stindl nicht bei 96 halten konnte. Dass Dufner im Januar den Fans das Gegenteil signalisiert hat, passt dagegen ins Bild seiner ungeschickten Auftritte.
Mit Stindl verlieren die „Roten“ ihren besten Spieler. Er sollte für die kommenden Jahre die zentrale Figur der Mannschaft werden. Stindl hat versprochen, dass er bis Saisonende alles geben wird, damit 96 den Klassenerhalt schafft. Er ist ein vorbildlicher Profi, und es gibt keinen Grund, daran zu zweifeln.