Christian Schulz dürfte spätestens am letzten Spieltag gewusst haben, was ihn erwartet. Der Kapitän von Hannover 96 war beim Fußball-Bundesligaspiel bei Meister Bayern München (1:3) nicht zum Einsatz gekommen, Trainer Daniel Stendel verzichtete nach zwei Einwechselungen sogar auf die dritte Option, obwohl die Gastgeber in der letzten halben Stunde schon lange nicht mehr ernst machten.
Montag bestätigte 96-Geschäftsführer Martin Bader, dass die „Roten“ nicht mehr mit Schulz planen. Das habe man dem Spieler in einem Gespräch erklärt. Auf der Innenverteidigerposition gäbe es nach der Verpflichtung von Florian Hübner vom SV Sandhausen genug Möglichkeiten in der kommenden Saison, sagte Bader. „Den Christian einfach nur so dazu zunehmen, wäre weder für ihn noch für uns die richtige Lösung gewesen.“ Bei allen Planungen habe Cheftrainer Daniel Stendel „ein wichtiges Wort mitzureden“, sagte Bader. Nach einem Austausch mit Stendel und dem Sportlichen Leiter Christian Möckel stand fest, dass der 33-Jährige, dienstältester 96-Spieler, ausgedient hat.
Schulz war 2007 von Werder Bremen zu 96 gewechselt und bestritt seitdem 254 Spiele für den Club, meist als Innenverteidiger. In der abgelaufenen Saison kam Schulz noch 25-mal zum Einsatz, musste aber bei Trainingseinheiten vor allem wegen Rückenproblemen immer mal wieder aussetzen.
Andreasen kuriert eine Fußverletzung aus
„Ich weiß nicht, ob Christian weiterspielen will“, sagte Bader. „Er wird im Urlaub sicher erst einmal über alles nachdenken. Wenn er aber an einer Tätigkeit im Verein interessiert ist, setzen wir uns gern noch einmal zusammen.“ Auch als Trainer im Nachwuchsleistungszentrum könne er sich Schulz vorstellen.
Etwas anders liegt der Fall bei Leon Andreasen, dem anderen 33-Jährigen, dessen Vertrag wie der von Schulz am 30. Juni ausläuft. „Aus für Schulle und Leon“, titelte gestern die „Bild“-Zeitung. Laut Bader ist bei dem Dänen aber noch keine endgültige Entscheidung gefallen. „Die Situation bei Leon bewerten wir erst, wenn wir die genaue Gesundheitsprognose kennen“, sagte Bader. „Die Tür ist für ihn nicht zu.“
Andreasen hatte sich im Wintertrainingslager eine Fußverletzung zugezogen und kam in der Rückrunde gar nicht zum Einsatz. Der oft verletzte Däne, bei den Fans wegen seines Kampfgeistes sehr beliebt, darf also zumindest auf einen sehr leistungsbezogenen Vertrag hoffen - wenn er wieder fit wird.
Gerüchte um Salif Sané
Hertha BSC, 1. FC Köln oder englische Clubs - der Name des Senegalesen taucht beim Thema Vereinswechsel derzeit häufig auf. Doch eine offizielle Anfrage eines anderen Clubs liegt 96 vor. „Wir haben uns zudem mehrfach mit Salif unterhalten, er hat zu uns mit keinem Wort gesagt, dass er weg will. Ich höre das immer nur von anderen“, sagte Bader und verwies auf den gültigen Vertrag auch für die 2. Liga. „Es hat ihn damals keiner genötigt, den zu unterschreiben.“
Warten auf Manuel Schmiedebach
96 hat den Mittelfeldspieler aufgefordert, „eine zeitnahe Entscheidung“ zu treffen. Schmiedebachs Vertrag läuft aus, andere Erstligisten haben Interesse. „Manu hat sich Bedenkzeit erbeten und will mit Berater und Familie alles durchsprechen. Dass die 2. Liga für ihn nicht infrage kommt, hat er nicht gesagt“, sagte Bader.