Er sei vor allem in Mooren, Sümpfen und Feuchtwiesen zu finden, teilte die Stiftung am Mittwoch mit. Die zarten, weißen und auffällig stark bewimperten Blüten des Fieberklees würden zwischen April und Juni blühen und vor allem Hummeln anlocken. Mit der Benennung des Fieberklees zur Blume des Jahres wolle die Loki Schmidt Stiftung auch auf den dringend notwendigen Schutz der Moore aufmerksam machen. Der Fieberklee sei nicht mit dem Klee verwandt, räumte die Stiftung ein. Und Fieber könne er, anders als der Name es vermuten lasse, auch nicht senken.
Fieberklee bereitet den Zugang für andere Pflanzen
Die mehrjährige Sumpfblume sei eine typische Art der Übergangsmoore, so die Stiftung. Sie würde Verlandungszonen früh besiedeln und damit anderen Pflanzenarten den Zugang bereiten. An die Lebensbedingungen in den Mooren sei sie nahezu perfekt angepasst, denn ihre hohlen Stängel und Blattstiele dienten dem Auftrieb und der Durchlüftung der feuchten Standorte.
Stiftung gründet die Aktion "Moore retten"
Die Wahl des Fieberklees hat die Stiftung dazu angeregt, die Aktion "Moore retten" ins Leben zu rufen. Damit will sie 2020 gemeinsam mit Spendern Moorflächen renaturieren und als Stiftungsland dauerhaft sichern. Schon seit ihrer Gründung habe sich die Loki Schmidt Stiftung für den Schutz der Moore eingesetzt, betonte Stiftungsgeschäftsführer Axel Jahn.
"Doch nie hat ein Biotop so sehr für unsere gesellschaftliche Verantwortung gestanden." Deshalb wird die Stiftung "MoorFutures" anbieten. Das sind Klimaschutz-Zertifikate, die Menschen erwerben können, um ihren negativen ökologischen Fußabdruck zu kompensieren.
Moore binden doppelt so viel CO2 wie alle Wälder
Moore sind Übergangszonen zwischen festem Land und Wasser. In der obersten Schicht ihrer nassen, sauerstoffarmen Böden lagert sich abgestorbenes pflanzliches Material als Torf an. Pro Jahr wird in einem intakten Moor ungefähr ein Millimeter Torf aufgebaut. Obwohl Moore nur drei Prozent der Erdoberfläche bedecken, binden sie in ihren Torfschichten nach Angaben der Stiftung etwa doppelt so viel Kohlenstoff wie in allen Wäldern weltweit zusammen. Werden Moore entwässert, um sie als Grünland oder Siedlungsland zu nutzen, gelange Luft in den Moorkörper und der Torf werde abgebaut. Folglich entweichen nicht nur große Mengen des gespeicherten CO2, sondern auch klimaschädliches Lachgas (N2O).
RND/epd