Der Versicherungskonzern Talanx bleibt international auf Wachstumskurs, geht aber im laufenden Jahr von einem Gewinnrückgang aus. „Unser Konzernergebnis sollte über 700 Millionen liegen“, sagte Vorstandschef Herbert Haas am Donnerstag bei der Hauptversammlung in Hannover. Im Vorjahr hatte das Ergebnis - allerdings auch dank Sondereffekten - bei einem Rekordwert von 762 Millionen Euro gelegen. Zudem hat der Konzern nach hoher Schadensbelastung 2013 für das Schadensbudget 150 Millionen Euro mehr eingeplant, das nun bei 850 Millionen liegt. Haas erwartet bei den Bruttoprämien ein gedämpftes Wachstum von zwei bis drei Prozent.
Europaweit sei Talanx um einen Platz auf Rang sieben vorgerückt. Wachstumstreiber waren 2013 ausländische Privat- und Firmenversicherungen. Mit Ausnahme der Türkei schreiben alle Auslandsmärkte schwarze Zahlen. Haas: „Insgesamt waren wir in den vergangenen Jahren eine der am schnellsten wachsenden Versicherungsgruppen.“ Das MDax-Unternehmen erhöhte 2013 seinen Streubesitz von 11,2 Prozent auf 14,5 Prozent. Den Aktionären will es eine um 14 Prozent auf 1,20 Euro erhöhte Dividende zahlen.
Für die seit 2013 auch an der Börse in Warschau gelistete drittgrößte deutsche Versicherungsgruppe nach Allianz und Munich Re bleibt Polen nach Angaben von Haas im Ausland ein Schwerpunkt. Deutschland ist zwar nach wie vor der wichtigste Markt, doch das Auslandsgeschäft nimmt an Bedeutung zu. Kernmärkte seien nun vor allem Lateinamerika mit den Schwerpunkten Brasilien und Mexiko sowie in Mittel- und Osteuropa Polen und die Türkei. Alle Länder hätten eine junge, wachsende Bevölkerung mit wachsendem Wohlstand.
Haas verteidigte vor den rund 400 Aktionären die eher konservative Anlagepolitik seines Hauses, das auf festverzinsliche Wertpapiere denn Aktienspekulationen setzt. „Wir sind keine Zockerbude“, sagte er. Gerade im Lebensversicherungsgeschäft sei es wichtig, auf die Verfügbarkeit zugesicherter Summen zum Stichtag setzen zu können.
dpa