Auf einer außerordentlichen Hauptversammlung am Montag in München setzte der staatliche Finanzmarktstabilisierungsfonds (SoFFin), der bereits 90 Prozent der HRE-Aktien hielt, eine Zwangsabfindung der restlichen Anteilseigner durch. Sie werden aus dem Unternehmen gedrängt und erhalten 1,30 Euro pro Aktie als Entschädigung. Die Zustimmung erfolgte mit 94,7 Prozent.
Die HRE hat bereits Finanzhilfen und Garantien in Höhe von rund 100 Milliarden Euro vom Bund und einem Bankenkonsortium erhalten. Ohne diese Gelder wäre der Immobilien- und Staatsfinanzierer längst untergegangen. Nun hat Vorstandschef Axel Wieandt weiteren Kapitalbedarf in Höhe von sieben Milliarden Euro angemeldet.
Die Kleinaktionäre der HRE nutzen die Hauptversammlung noch einmal zu emotionalen Protesten gegen ihre Herausdrängung aus dem Unternehmen und schweren Vorwürfen gegen den Bund, die aktuelle und die frühere Unternehmensführung. Sie verlangten vergeblich, ihre Aktien bis zu einer Besserung der Situation der HRE behalten zu dürfen.
ddp