Kommentar von Bernd Haase zur Altersvorsorge: Sparen für die Rente muss sein

Das Wirtschaftsforschungsinstitut Prognos hat ermittelt, wie viel Arbeitnehmer in den einzelnen Landkreisen und kreisfreien Städten Deutschlands zusätzlich zur gesetzlichen Rente sparen müssen, um ihren Lebensstandard im Alter zu halten. Als Blaupause und Handlungsleitfaden für den Einzelnen taugen die Erkenntnisse nur bedingt. Nicht immer passt die Studie: Erstens verdeutlicht die Studie zwar regionale Unterschiede, aber nicht den Umstand, dass auch innerhalb eines Landkreises oder einer Metropole Einkommen einerseits und Lebenshaltungskosten andererseits auseinanderklaffen. Zweitens wird der Durchschnittsverdiener mit seiner ungebrochenen Erwerbsbiografie, den Prognos zur Vergleichbarkeit der Verhältnisse kreiert hat, in der Realität so nicht immer anzutreffen sein. Er wäre nach heutigen Kriterien jemand aus der Gruppe der Bessergestellten. Lesen Sie auch: So viel müssen 40-Jährige in Niedersachsen für eine vernünftige Rente monatlich sparen Wer kann, sollte vorsorgen: Die Studienergebnisse machen aber erneut deutlich, dass die gesetzliche Rente für einen finanziell gesegneten Ruhestand nicht mehr reicht. Wer irgendwie kann, sollte also zusätzliche Vorsorge treffen – und das möglichst früh. Der Hinweis, dass Rentner aus den teuren Boomregionen sich einen Umzug in den günstigeren ländlichen Raum überlegen sollten, ist für Betroffene eine Überlegung wert. Umso wichtiger ist es, dass die Infrastruktur in den Dörfern und Gemeinden im Bestand gepflegt und wo notwendig verbessert wird. Dazu zählen der öffentliche Nahverkehr, Einkaufsmöglichkeiten, Ärzte- und Gesundheitsversorgung, Kultur- und Freizeitangebot. Wenn das alles oder in Teilen fehlt, wird es bei den meisten in Sachen Wohnortwechsel im Alter bei der Überlegung bleiben. Von Bernd Haase