Im Abwehrkampf gegen die drohende Übernahme durch den spanischen Großaktionär ACS hat der Betriebsrat des Baukonzerns Hochtief ein Eingreifen der Bundesregierung gefordert. Es müsse eine Lücke im Wettbewerbsrecht geschlossen werden, verlangte der Betriebsrat am Donnerstag in einer Petition. Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) hat eine Einmischung in den Übernahmekampf bislang aber abgelehnt. Hochtief-Betriebsratschef Siegfried Müller bezeichnete das Verhalten Brüderles als „unerträglich“.
SPD-Chef Sigmar Gabriel sprach der Belegschaft Mut zu. „Unternehmen müssen auf Augenhöhe miteinander sprechen können“, sagte Gabriel auf einer Hochtief-Betriebsversammlung. „Hochtief ist eine Perle des deutschen Unternehmensbestandes.“ In Deutschland würden Regeln gelten, die ein gutes Unternehmen nicht vor der Übernahme durch ein schlechtes Unternehmen schütze. Das müsse geändert werden. „Was hier passiert ist, ist volkswirtschaftlicher Unsinn.“ Hochtief sei derzeit ein Schnäppchen, dass an der Börse unterbewertet sei.
dpa