Die Deutsche Bahn hat nach einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ bei ihrem Winterdienst eine noch unbekannte Zahl an Billigkräften aus Osteuropa eingesetzt. Diese seien bei überlangen Arbeitszeiten mit Dumpinglöhnen abgespeist worden, weshalb gegen einen Subunternehmer der Bahn Strafanzeige gestellt wurde, berichtete die „SZ“ am Sonnabend. Ein Bahn-Sprecher bestätigte dem Blatt „wenige Einzelfälle“ im Raum Berlin/Brandenburg. Dagegen sagte der Vorsitzende des gewerkschaftsnahen Vereins Mobifair, Karl-Heinz Zimmermann, es lägen „klare Hinweise vor, dass es nicht nur beim Winterdienst deutlich mehr Fälle von Lohndumping gibt als die Bahn zugibt“.
Die Billigkräfte kamen dem Bericht zufolge bei der Reinigung von Waggons im Berliner Umland zum Einsatz und schippten auf Bahnhöfen Schnee. Ein Bahn-Sprecher wollte gegenüber dem Blatt keine Angaben zur Höhe des Verdiensts machen. Es habe aber „Verstöße gegen das Arbeitnehmer-Entsendegesetz und Arbeitsschutzbestimmungen gegeben“. Nach den „SZ“-Informationen trugen die Arbeiter auch nicht die vorgeschriebenen Sicherheitswesten. Da sie kein Deutsch sprachen sei fraglich, ob sie die vorgeschriebenen Sicherheitsbelehrungen erhalten hätten.
afp