Rund 1600 Zusteller haben sich in Bremen und Niedersachsen nach Gewerkschaftsangaben an der Fortsetzung der Warnstreiks im Tarifkonflikt bei der Post beteiligt. Bundesweit hätten rund 10.000 Brief- und Paketzusteller in nahezu allen Bundesländern an den Ausständen teilgenommen.Damit fiel in Niedersachsen und Bremen die Beteiligung am Donnerstag etwas höher aus als am Vortrag, als nach Verdi-Angaben 1500 Beschäftigte der Brief- und Paketzustellung ihre Arbeit vorübergehend niedergelegt hatten. Das sei ein deutliches Signal der Beschäftigten, erklärte Verdi-Verhandlungsführerin Andrea Kocsis. Der Postvorstand müsse in der nächsten Verhandlungsrunde ein "seröses" Angebot vorlegen, fordert sie.
Bis zum 14. April setze Verdi die Warnstreiks aus. Die Post geht davon aus, dass trotz des Warnstreiks Briefe und Pakete ihre Empfänger bis Ostern erreichen. Die Ausfälle seien durch den Einsatz von Beamten und Mitarbeitern aus Service-Bereichen aufgefangen worden. Hintergrund der Warnstreiks ist die Ausgründung von neuen Gesellschaften im Paketgeschäft, wo die Beschäftigten zum Teil deutlich schlechter bezahlt werden als im Mutterkonzern. Als Ausgleich dafür verlangt Verdi eine Verkürzung der Wochenarbeitszeit von 38,5 auf 36 Stunden mit vollem Lohnausgleich.
In der ersten Verhandlungsrunde im März hatten die Tarifpartner keine Annäherung erzielt. Verdi wirft dem Arbeitgeber vor, mit der Gründung der regionalen Gesellschaften unter dem Dach der DHL Delivery und dem Aufbau eines bundesweit Paketnetzes tarifliche Vereinbarungen zum Schutz vor Fremdvergabe im Paketgeschäft gebrochen zu haben.
dpa