Corona-Schutz bei VW: Schichtwechsel macht Probleme

Die Produktion im Wolfsburger VW-Werk läuft seit Montag wieder. Unter massiven Schutzmaßnahmen hat die Frühschicht an der Golf-Linie ihre Arbeit aufgenommen. Während dabei im Werk selbst beinahe alles mögliche getan wurde, um Mindestabstände zu gewährleisten, Kontakte zu minimieren und die Ansteckungsgefahr damit auf ein Mindestmaß zu begrenzen, lief der Schichtwechsel am Tor Nord am Montag noch nicht so reibungslos. In einem Video, das sich rasant in den sozialen Medien verbreitete, ist zu sehen, wie sich VW-Mitarbeiter nach ihrer Frühschicht und nach Verlassen des Werksgeländes trotz Corona ziemlich sorglos bewegen. Mindestabstände und Schutzmasken? Fehlanzeige. Das Verhalten sorgte für Ärger und Kopfschütteln. VW schafft mehr Platz für die Fußgänger: Auch bei Volkswagen ist das Video angekommen. „Die Situation, die zum gestrigen Schichtende entstand, ist uns bekannt – auch wenn sie sich außerhalb des Werkgeländes ereignete. Wir haben umgehend Maßnahmen ergriffen, um solche Situationen künftig zu vermeiden“, hieß es auf WAZ-Anfrage am Dienstag. So wurde etwa noch am gleichen Tag eine der beiden Fahrspuren gesperrt, um den Fußgängern, die das Werk verlassen, mehr Platz zu lassen. Mit Markierungen will man die Bewegungsströme besser steuern, Werksschutz und auch die Polizei beobachteten das Schichtende am Tor Nord am Dienstag bereits verstärkt. Umsetzung der Schutzmaßnahmen im Werk lief vorbildlich: Gleichzeitig baut man bei Volkswagen aber auch auf die Vernunft der Belegschaft und den Gewöhnungseffekt. Die Situation sei schließlich für alle Beteiligten neu. Im Werk selbst seien die neuen Regelungen bereits gut umgesetzt worden. „Auch wenn es für alle Beteiligten der erste Tag mit den neuen Gesundheitsschutz-Maßnahmen gewesen ist, war die Umsetzung schon zum großen Teil vorbildlich“, so das Unternehmen. Jetzt will man den Mitarbeitern empfehlen, den Mund-Nasen-Schutz auch auf dem Weg von und zu den Parkplätzen zu tragen. Polizei: Regelungen müssen sich noch einspielen: Der Stadt ist die Situation ebenfalls bekannt. Man stehe dazu mit VW in intensivem Austausch. Denn ein Problem bei der Sache: Die Parkplätze gehören zwar VW, sind aber öffentlich zugänglich. „Wir werden dort sicherlich in den nächsten Tagen auch ein Auge drauf haben“, sagt Polizeisprecher Sven-Marco Claus. Zu hoch hängen will er die Situation nicht. „Die Erfahrungen haben gezeigt, dass neue Regelungen immer einige Tage brauchen, bis sie verinnerlicht sind“, so Claus. Lesen Sie auch: Bänder bei VW rollen wieder: Zum Produktions-Anlauf kam Stephan Weil Corona-Krise: VW fordert Kaufanreize – auch für neue Verbrenner Erfindung: Volkswagen entwickelt und baut Desinfektionsspender Von Steffen Schmidt

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