So ist das Gesundheitsamt Salzgitter dem Virus auf der Spur

Wie verbreitet sich das Corona-Virus unter den Menschen? Dieser Frage spüren derzeit elf Mitarbeiter im Gesundheitsamt Salzgitter nach. Sie verfolgen die Kontakte nach, die ihnen von den frisch Infizierten genannt werden. Es ist nach Worten aus dem Rathaus die einzige Chance, um der Verbreitung etwas entgegenzusetzen. „Jeder Anruf zählt“, lautet das Motto. „Etwa 65 Prozent der als positive Infektionsfälle dem Gesundheitsamt gemeldeten Personen sind bereits in häuslicher Quarantäne. Das bedeutet, dass die Kontaktkette durch die angeordnete Isolation schon unterbrochen wurde. Das ist ein toller Erfolg unseres Teams in der Kontaktnachverfolgung“, betont Rüdiger Skopek, Leiter der Kontaktnachverfolgung. Sein Team hat die Aufgabe, alle Kontaktpersonen anzurufen, die Covid-19-Kranke dem Gesundheitsamt melden. Auf Grundlage einer Checkliste wird dann festgestellt, ob diese zu den engen Kontakten des Infektionsfalles (sogenannte Kategorie 1) gehören. Ist dies der Fall, wird für die angerufene Person häusliche Quarantäne ausgesprochen. Dazu erläutert Büsra Önder vom Team der Kontaktnachverfolgung: „Jedes Telefonat ist anders. Wir versuchen die angerufenen Menschen bestmöglich zu informieren. Bei besonders schwierigen Fällen halten wir Rücksprache mit dem Team des Infektionsschutzes, bevor wir die Entscheidung über häusliche Quarantäne treffen.“ Die stellvertretende Teamleiterin Theresa Sieber ergänzt: „Wenn wir das Gefühl haben, dass unseren Gesprächspartnerinnen oder Gesprächspartnern die Situation über den Kopf wächst, versuchen wir, sie zu beruhigen.“ Diese Gespräche seien eine Herausforderung und müssen gut vor- und nachbereitet werden. Eine große Kompetenz, Gründlichkeit und Sensibilität sind gefragt. Oftmals sind die Daten unvollständig. Deswegen müssen Rüdiger Skopek und seine Kollegen oft recherchieren, um dann die Kontaktpersonen anrufen zu können. Die Gespräche gleiche einer Ermittlungsarbeit, bei der es darum geht, wie lange und wie intensiv der Kontakt war. Ein Anruf inklusive der Vorrecherche und der administrativen Arbeit dauert etwa eine Stunde. Das Team führt aktuell rund 120 Telefongespräche pro Tag. Das Ergebnis der Arbeit: Innerhalb von 24 Stunden können 90 Prozent der Kontaktpersonen telefonisch erreicht werden. Der Erfolg hängt vor allem von den Infizierten ab. Diese haben es in der Hand, eine vollständige Liste mit den Kontaktpersonen auszufüllen und aktuelle Daten wie zum deren Telefonnummer zu liefern. „Sie helfen uns damit, ihr privates und berufliches Umfeld schnellstmöglich zu informieren und damit auch zu schützen“, so Rüdiger Skopek Von Roland Weiterer