Salzgitter erinnert an die verunglückten Motorradfahrer 2019

Schüler der Berufsbildenden Schulen (BBS) Fredenberg haben elf Holzkreuze gefertigt, die an die Motorradfahrer erinnern sollen, die im vergangenen Jahr auf den Straßen in der Region ums Leben kamen. Kathrin Lacey aus dem Präventionsteam der Polizei-Inspektion Salzgitter nahm diese stellvertretend für die Verkehrswacht in Empfang und die stellvertretende Vorsitzende Tina Wachter für die Arbeitsgemeinschaft christlicher Motorradfahrerinnen und Motorradfahrer Braunschweiger Land. Bei der Herstellung stand nicht allein das handwerkliche Geschick im Mittelpunkt. „Es geht uns auch darum, den Anlass in den Unterricht einzubringen“, sagt Lehrer Gerwin Biallas, der mit den angehenden Tischlern die Holzkreuze gefertigt hat und hofft, damit auch zum Nachdenken angeregt zu haben. Gerade bei Jugendlichen und Fahranfängern sei es wichtig, sie für die Gefahren im Straßenverkehr zu sensibilisieren. Die Wirkung war durchaus spürbar, so Gerwin Biallas, Schweigen und Ruhe begleitete die Arbeiten, manche reagierten sehr empathisch und wollten wissen, wie es zu dem Unfall kam. „Es macht sie sehr betroffen, wenn da zwei Fahrer bei sind, die erst 18 und 20 Jahre alt waren.“ Die Übergabe hat schon eine kleine Tradition. Jedes Frühjahr im Vorfeld der Motorrad-Gedenkfahrt von Salzgitter nach Braunschweig machen sich Jugendliche in der BBS ans Werk. Doch 2020 lief bekanntlich alles anders, wegen der Corona-Pandemie musste die Stadt erst die Gedenkfahrt verschieben und dann ganz absagen. Es ist daher vorgesehen, dass die Kreuze während eines kleinen Gottesdienstes am Samstag, 12. September, um 15.30 Uhr in der Kirche Heilige Dreifaltigkeit (Friedrich-Ebert-Straße 42) in SZ-Bad übergeben werden. Dieser Gottesdienst ist vorrangig für die Angehörigen und engen Freunde der verunglückten Motorradfahrer und Motorradfahrerinnen gedacht. Aufgrund der begrenzten Kapazitäten und Vorschriften kann eine Teilnahme am Gottesdienst nur nach bestätigter Anmeldung erfolgen. Familien und Freunde können sich unter www.acm-bs.de anmelden. Zwischen 18 und 66 Jahren alt waren die Biker, die 2019 auf den Straßen in der Region ihr Leben verloren. Für sie ist auch ein öffentliches Erinnern im großen Rahmen geplant, allerdings erst kommendes Jahr – wenn dann wieder eine gemeinsame Ausfahrt möglich ist. Dann soll im Braunschweiger Dom der Opfer von 2020 und 2019 gedacht werden. Danach können die Angehörigen dann die Holzkreuze an sich nehmen. Wenn welche nicht abgeholt werden, werden diese von der AG christlicher Motorradfahrer „im feierlichen Rahmen“ verbrannt, so Tina Wachter. Von Roland Weiterer