Eine Radikalkur für die Grünflächen in Salzgitter-Steterburg

Tabula rasa in Steterburg. Der Immobilienkonzern Van der Horst will auf seinen Grundstücken in dem gesamten Wohngebiet die Gärten auf Vordermann bringen. Seit knapp drei Wochen ist der Norddeutsche Landschaftsbau mit schwerem Gerät unterwegs und damit beschäftigt, die Grünanlagen freizuschneiden und neu anzulegen. „Van der Horst räumt auf“, überschreibt dessen Justiziar Dr. Holger Müller den Einsatz. Einen „deutlichen fünfstelligen Betrag“ investiert das Unternehmen nach seinen Worten, um die weitläufigen Grundstücke in den insgesamt 30 Bereichen hinter den Wohnblöcken wieder ansehnlich und nutzbar zu machen. Es ist eine Radikalkur. An manchen Stellen gibt es vor Wildwuchs kein Durchkommen mehr, da müssen sich die Gartenarbeiter erst den Weg durch das Dickicht bahnen. Sie sind aber nicht nur mit Heckenschere und Motorsäge unterwegs, sondern vor allem mit einem Zwölf-Tonnen-Bagger und Radlader. Sie wollen die Flächen umgraben, später die Böden planieren und neuen Rasen einsäen. Der beauftragte Landschaftsbauer Dirk Heselschwert schätzt, dass sein Team bis Ende März zu tun hat und bis zum Ende der Arbeiten etwa 50 große Container mit jeweils 40 Kubikmetern Grünschnitt zusammenkommen dürften. Dazu müssen die Mitarbeiter allerlei Müll und Beton entsorgen, alte Lauben und Terrassen kommen weg. Derzeit ist die Truppe am Pappeldamm beschäftigt, aber sie hat in nahezu allen Straßen des Steterburger Viertels zu tun. „Wir haben mehr als 1.000 Wohnungen hier“, berichtet Dr. Holger Müller, der sich trotz des zum Teil desolaten Zustandes der Außenanlagen nicht über die Vermietungsquote in dem Gebiet beschweren kann. Die Nähe zu Braunschweig sorge für eine rege Nachfrage. Nur „zwei bis drei Prozent Leerstand“ notiert der Van-der-Horst-Manager für das Quartier. Dennoch sei es an der Zeit, die Grünanlagen wieder in einen sehenswerten Zustand zu versetzen und künftig auch verstärkt zu pflegen. Die Gartenarbeiten sollen aber nur der Anfang sein. Dr. Holger Müller will noch mehr. Geplant seien Sanierungsmaßnahmen an Gebäuden und „diese eventuell im Zusammenhang mit Fördermitteln der Stadt nach Maßgabe ihrer Modernisierungs- und Instandhaltungsrichtlinien und einem wohnungswirtschaftlichen Standortkonzept“. Die Gespräche dazu sollen im nächsten Jahr konkret werden, so der Justiziar. Von Roland Weiterer