Ein Zeichen der Verbundenheit im Hospiz in Salzgitter-Bad

Die ehrenamtliche Arbeit im Hospiz Salzgitter war mit der Beginn der Corona-Pandemie zunächst gar nicht, und ist jetzt nur eingeschränkt möglich. Um die Gruppe von 22 freiwilligen Helfern nicht aus den Augen zu verlieren, hat Sozialpädagogin Andrea Meininghaus eine Aktion namens „Lampions der Verbundenheit“ ins Leben gerufen. Die Ehrenamtlichen leisten ihren Dienst mit Leidenschaft und Enthusiasmus. Einige von ihnen sind dem Hospiz seit mehr als 15 Jahren eng verbunden, manche sogar Mitgründer der Einrichtung. Meist erledigen sie ihre Aufgabe im Verborgenen, aber für das Hospizhaus sind sie unverzichtbar und fester Bestandteil der Konzeption. Sie stehen dem Pflegedienst zur Seite, führen mitunter aber auch intensive Gespräche mit den Gästen, die im Sterben liegen. Umso bedauerlicher sind die Auswirkungen der Corona-Pandemie. „Das ist traurig. Es gibt Menschen, die brauchen die Hilfe der Ehrenamtlichen, und diese können sie derzeit nicht leisten“, sagt Britta Bötel. Das Hospiz erledige weiter seine Arbeit, aber anders als vorher, auch wenn die Lage mittlerweile wieder einige ehrenamtliche Dienste zulasse. Britta Bötel: „Wir müssen Abstand halten, obwohl wir Nähe brauchen.“ Sie lobt die Lampion-Aktion ihrer Mitarbeiterin. „Wir sehen uns nicht so häufig, darüber konnten wir in Kontakt bleiben“, fügt Britta Bötel mit Blick auf die Ehrenamtlichen hinzu. Seit Juli konnten sie einen zur Verfügung gestellten Leuchtballon aus Papier zu Hause individuell gestalten. Ob bunt, bemalt oder beschriftet, ob mit Filzstifte, Tusche oder Acrylfarben blieb jedem selbst überlassen. Am Ende wurden die Exemplare mit Lack überzogen. Andrea Meininghaus: „Jeder und jede konnte das so machen, wie er oder sie es wollte.“ Sie hatte bei der Fahrt durch Neueckerode die Lampions von Bewohnern in Bäumen hängen gesehen. „Das fiel mir ein, ich hatte solche Ballons noch auf dem Dachboden liegen.“ Das Projekt ist für viele der Helfer ein kleiner Trost, weil sie ihre ehrenamtliche Arbeit aus gesundheitlichen Gründen oder wegen der Vorgaben nicht leisten können. Nun gab es ein Wiedersehen, die Beteiligten trafen sich, um auf der Streuobstwiese die Bäume mit ihren kunstvollen Exemplaren zu schmücken als deutliches Zeichen der Verbundenheit mit dem Haus und seinen Bewohnern. Sie erledigten die Aufgabe mit Mundschutz und Abstand. Von jedem ehrenamtlichen Helfer wurde ein Lampion gestaltet, 22 hängen nun an den Zweigen zusammen mit Kärtchen, auf denen weise Sprüche und Aussagen der Ehrenamtlichen zu ihrem Einsatz stehen. „Das ist eine schöne Aktion“, so Geschäftsführerin Britta Bötel. „Diese individuellen Ballons verdeutlichen auch nach Außen die ehrenamtliche Arbeit als unverzichtbaren Teil einer lebendigen und bunten Hospizbewegung – auch zu Corona-Zeiten.“ Von Roland Weiterer